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Zweite WM-Medaille für Österreich

20.09.2018 - Österreichs Voltigierteam bleibt ein Medaillen-Garant bei Großereignissen. Sie holten beim erstmals ausgetragenen Nationencup in Tryon (USA) WM-Bronze. Österreichs Pas de Deux liegt nach der ersten Kür auf Goldkurs.


Österreichs Voltigierteam bleibt ein Medaillen-Garant bei Großereignissen. Beim erstmals ausgetragenen Nationencup bei den Weltreiterspielen in Tryon (USA) gewannen die Sportlerinnen und Sportler des RC Wildegg Mittwochnacht WM-Bronze. Gold ging erwartungsgemäß an Deutschland, Silber an die Schweiz.
 

Beim der WM-Premiere des Nationencups wurden die Ergebnisse von zwei Einzelvoltigierern und der Gruppe zusammengezählt. Erschwerend für die rot-weiß-rote Equipe war der Ablauf der Prüfung, da alle drei Runden ohne Pause unmittelbar hintereinander zu absolvieren waren. Für Österreichs Mannschaft ein gewaltiger Nachteil, da die beiden Individual-Voltigiererinnen Lisa Wild und Katharina Luschin auch in der Gruppenprüfung ran mussten.
 

Aber Luschin und Wild meisterten diese Aufgabe ebenso souverän wie die Longenführerin Maria Lehrmann, die bei allen drei Runden im Einsatz war. Neben den beiden routinierten Damen, die im Einzelklassement zur Halbzeit die Plätze 4 bzw. 2 einnehmen, hielten auch Magdalena Riegler und Barbara Hruza und der 30-jährige Routinier Nikolaus Luschin dem Druck stand. Für die erst 12-jährige Leonie Poljc gab es ein Extralob von Lisa Wild: „Sie ist ein richtiges Showgirl! Für mich selbst war das Umziehen am stressigsten.“

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Poljc, die bei den Übungen immer in luftiger Höhe schwebt, hat keine Angst vorm tiefen Fall. „Ich denke nur daran: Strecken und Bauch spannen,“ strahlte sie mit der Medaille um den Hals.
 

Nikolaus Luschin sieht im Teamgeist das Geheimnis des Erfolges: „Wir sind alle sehr stolz, noch dazu wo wir alle aus einem Club kommen. Allerdings bedanken wir uns auch bei allen anderen aus dem Voltigierteam, die uns heute so toll unterstützt haben!“
 

Und Österreichs Equipechef Manfred Rebel war ebenfalls die Erleichterung anzusehen: „ Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Wir haben eine Nationenpreismedaille bei Weltreiterspielen! Meine Truppe ist über sich hinaus gewachsen. Wir haben mit dieser Aufstellung riskiert und gewonnen. Der Stein der Erleichterung, den hört man heute bis in die Zentrale des Pferdesportverbands in Laxenburg!“

Österreichs Pas de Deux liegt nach der ersten Kür auf Goldkurs

Die beiden österreichischen Pas de Deux-Paare zeigten am Mittwochnachmittag die erste ihrer beiden entscheidenden Kürprüfungen. Die höchsten Noten gingen dabei an die Tiroler Jasmin Lindner und Lukas Wacha (mit Dr. Doolittle und Longenführer Klaus Haidacher). Sie zeigten dabei die Weltpremiere ihrer neuen Kür nach der Schachnovelle von Stefan Zweig. Ihr Vorsprung ist allerdings nur hauchdünn!

Mit 9,138 Punkten liegen Jasmin Lindner und Lukas Wacha liegen 0,081 Punkte vor den Italienern Lupacchini/Stopazzini. Am Donnerstag ab 18.45 Uhr Ortszeit (Freitag 0.45 Uhr MEZ) greifen die Tiroler in ihrer zweiten Kür nach WM-Gold.
 

Das zweite österreichische Paar Theresa Thiel/Stefan Csandl (Crossino mit Karin Böhmer) belegt nach der ersten Konkurrenz den fünften Platz. „Das ist genau die Platzierung, die wir uns vorgenommen hatten,“ zeigte sich der 30-jährige Routinier Csandl zufrieden.
 

Bei den Damen flossen nach einer schweren Verletzung der bis dahin drittplatzierten Daniela Fritz naturgemäß die Tränen. Sie musste mitten in der Kür abbrechen, aber Mannschaftsarzt Dr. Martin Moser konnte bald Entwarnung geben: „Nur“ eine Subluxation der Kniescheibe, eine Verletzung die Fritz vor Jahren schon einmal hatte. Damit war natürlich der Medaillentraum geplatzt. Am Abend bei der Nationenpreisentscheidung half die 23-jährige Niederösterreicherin ihren Teammitgliedern schon wieder am Rande des Zirkels.
 

Mit einer weiteren soliden Leistung kam Dominik Eder im Herren-Einzel aus Runde 2. „Am Anfang spielte die falsche Musik, das hat mich doch etwas irritiert,“ meinte Eder später. Der 21-jährige Niederösterreicher ist aber hier Publikumsliebling: „In der Pflicht erhielt ich beim Publikumsvoting die meisten Punkte, das freut mich schon sehr!“

Text: Ernst Kopica/Mill Spring

Nations Team Vaulting Championship
1. Deutschland 26,502 Punkte
2. Schweiz 25,833
3. Österreich 25,371 Einzel: Katharina Luschin, Fairytale, L: Maria Lehrmann, 8,248 | Lisa Wild, Fairytale, L:  Lehrmann, 8,525 | Team RC Wildegg mit Wild, K. Luschin, Riegler, Hruza, N. Luschin, Poljc, Alessio L'Amabile, L: Lehrmann, 8,598

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