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Weltcupfinale: Kühner startet Aufholjagd mit Platz 3

05.04.2019 - Von 18 auf 10 in der Gesamtwertung: Österreichs Springreiter Nummer 1 Max Kühner startete am Freitag beim Weltcupfinale in Göteborg (SWE) mit Chardonnay die Aufholjagd.


Österreichs Springreiter Nummer 1 Max Kühner hat am Freitag beim Weltcupfinale in Göteborg (SWE) mit seinem Sportpartner Chardonnay in Runde 2 die Aufholjagd gestartet.

 

Ein souveräner Nuller im Grunddurchgang und ein ebenso fehlerfreies Stechen brachten das rot-weiß-rote Vorzeige-Paar auf den 3. Rang der Tageswertung. Vor den beiden Schlussrunden am Sonntag arbeitete sich Kühner in der Gesamtwertung von Rang 18 nach dem Zeitspringen auf 10 mit umgerechnet 6 Fehlerpunkten vor.

In der Gesamtwertung führt der Spanier Eduardo Alvarex Aznar (0 Punkte) vor dem schwedischen Tagessieger Peder Fredricson (1) und dem Schweizer Steve Guerdat (2)!  

 

Die Besucher der restlos ausverkauften Scandinavium-Arena erlebten ein Springen wie aus einem Shakespeare-Drama! Parcoursbauer Santiago Varela hatte einen höchst anspruchsvollen Kurs gebaut, der allen Reitern durch eine knifflige Zweierkombination mit luftigen Plankensprüngen von Beginn an Probleme bereitete.

So dauerte es für den ersten Nuller auch bis zur Startnummer 15! Und es war ausgerechnet der WM-Sechste Max Kühner, der nach der Ziellinie unter dem frenetischen Jubel des begeisterten und fairen Publikums die Faust in die Höhe recken konnte.

Als dann die Schnellsten des ersten Tages an die Reihe gingen, gab es ein bei einem Weltcupfinale selten erlebtes Favoritensterben. 7 der 8 Besten kamen nicht fehlerfrei durch! Im Stechen musste Kühner als erster der 8 Teilnehmer in die Arena. Der Wahltiroler steuerte seinen Chardonnay gefühlvoll über die Sprünge, überforderte seinen Sportpartner in keiner Phase und alle Stangen blieben liegen.

Nach ihm bissen sich einige Gegner an seiner Zeit die Zähne aus oder mussten Abwürfe hinnehmen. Lediglich Lokalmatador Peder Fredricsson (diesmal auf Catch Me Not S, nachdem er am ersten Tag All In geritten hatte) und der Weltcupvierte aus dem Vorjahr, der Spanier Eduardo Alvarez Aznar, konnten Kühner noch überholen.  
 

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Trotzdem strahlte Kühner bei der Siegerehrung auch als Drittplatzierter übers ganze Gesicht: „Ich wusste ja, dass Chardonnay das kann. Über die Jahre habe ich jetzt das Vertrauen gewonnen, dass ich es auch kann. Im Stechen hatte ich das beste Gefühl von allen 3 Runden. Der Parcours war sehr schwer und dazu kommt, dass wir dieses Jahr ein besonders starkes Starterfeld beim Weltcupfinale haben. Den ersten Tag haben wir analysiert und festgestellt, dass es am ersten Tag mit dem einen oder anderen Galoppsprung weniger doch ein paar Plätze nach vorne gegangen wäre, da muss ich noch an mir arbeiten.“ 

 

Im Blitzlichtgewitter der Pressekonferenz bekannte er sich zu seiner Taktik im Stechen: „Ja es stimmt, da bin ich nicht volles Risiko gegangen. Das musste ich eher strategisch anlegen und es hat gut geklappt.“

Später gab er noch ein Geheimnis aus der Vorbereitung Preis: „Wir haben in der Vorbereitung heute mehr Ruhe reingebracht als am Vortag, da war Chardonnay doch sehr abgelenkt von dem regen Betrieb in der Hallen. Diesmal erwischte ich 15 Minuten auf dem Abreiteplatz, wo nicht so viel los war wie gestern. Und das hat ihm gut getan.“

Über das schwedische Publikum, das schon Hugo Simon bei seinem ersten Weltcup-Triumph vor 40 Jahren zujubelte, schwärmte er natürlich auch: „Hugo hat die damals schon gut dressiert, das ist das beste Publikum der Welt, die gehen bei allen Ritten mit, nicht nur bei den Schweden.“ 

 

Für Kühner bietet so ein Championat, bei dem er nur wenige Ritte absolvieren muss, auch eine gute Gelegenheit sich intensiver um die Familie zu kümmern: „Da ich das ganze Jahr über viel unterwegs bin genieße ich es diesmal, dass die Familie mit dabei ist, denn wir haben ja nur zwei Pferde am Start, da hat man mehr Zeit.“

FEI Weltcup-Finale Springreiten
Göteborg (SWE), 4.-7. April

2. Runde, Freitag :
Springen mit Stechen über 1,60 Meter
1. Peder Fredricson (SWE), Catch Me Not S 0/0 34,9

2. Edurado Alvarez Aznar (ESP), Rokfeller de Pleville Bois Margot 37,97

3. Max Kühner (AUT), Chardonnay, 0/0 39,44

Ergebnis im Detail hier


Gesamt nach 2 Finalrunden:
1. Eduardo Alvarez Aznar (ESP) 0 Fehlerpunkt

2. Peder Fredricson (SWE) 1 Fehlerpunkt

3. Steve Guerdat (SUI) 2
10. Max Kühner (AUT) 6
Zwischenstand im Detail hier

Sonntag: ca. 14 Uhr Finale, Springen mít zwei Runden
Veranstalter-Website: gothenburghorseshow.com
Weitere Informationen zum FEI Spring-Weltcup 2018/19 unter inside.fei.org