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Sprung an die Spitze

22.01.2019 - In diesem Jahr gibt es für die zwölf Springreit-Youngsters im OEPS Talente Team einiges zu tun. Ein Bericht von Pferderevue-Redakteurin Petra Gmainer-Wiedemann.


Marie-Christine Sebesta sprang bei der Nachwuchs-EM in Fontainebleau (FRA) ins Finale. (c) OEPS/Tomas Holcbecher

In diesem Jahr gibt es für die zwölf Springreit-Youngsters im OEPS Talente Team einiges zu tun. Ein Bericht von Pferderevue-Redakteurin Petra Gmainer-Wiedemann.

Die jungen Springreiterinnen und Springreiter aus dem OEPS Talente Team können nach den Voltigiertalenten mit den meisten Erfolgen aufwarten. Gleich im Gründungsjahr der Talenteschmiede 2014 holte das Children-Team mit Stella Egger, Dominik Juffinger, Jessica Vonach und Sebastian Gorton-Hülgerth Gold bei der Children-EM in Arezzo (ITA).

Auch 2018 war ein starkes Jahr für den Springnachwuchs. Beim CSIO in Gorla Minore (ITA) beendete das Children Team den Nationenpreis auf dem 2. Platz – mit dabei Lena Binder und Valerie Korker. Die Junioren schlossen das Turnier mit dem respektablen 4. Platz ab und hier gehörten Sally Carina Zwiener, Marie-Christine Sebesta und Dominik Juffinger zur Equipe. Beim Heim-CSIO in Lamprechtshausen gewannen die Jungen Reiterinnen den Nationenpreis, wozu auch Johanna Sixt ihren Beitrag leistete.


 

Die EM in Fontainebleau (FRA) beendeten alle genannten Talente-Team-Mitglieder mit respektablen Leistungen. Johanna Sixt (im Bild oben) verpasste mit dem Young Rider Team knapp Bronze und kam auf den 5. Platz, Juniorin Marie-Christine Sebesta belegte im Einzel Rang 18. Die Erfolge sind Bestätigung für die gute, kontinuierliche Arbeit, die im Talente Team aber beim täglichen Training daheim geleistet wird.
 

Mit 21 Jahren scheiden die ReiterInnen altersbedingt aus dem Team aus, um neuen, jüngeren Talenten Platz zu machen. So kam 2018 Lisa Marie Arvai als 12-jähriges Teamküken hinzu.

Um die Chance zu haben, ins Team aufgenommen zu werden, müssen Erfolge nachgewiesen werden, die dem Niveau entsprechen, das in der jeweiligen Altersklasse auf der EM gefragt ist. Denn das Ziel des OEPS für sein Projekt Talente Team ist klar definiert: Es soll das theoretische Rüstzeug vermittelt werden, um über Jahre konstante Leistungen zu erbringen.

Am Ende soll das Talent so professionell geworden sein, dass ein Einstieg in den Spitzensport möglich ist.
Trotzdem geht es im OEPS Talente Team nicht primär um Leistung.

Sportdirektor Franz Kager: „Es ist kein Leistungskader, sondern ein Entwicklungskader. Alle unsere jungen Talente sind in Entwicklung, sie fliegen nicht nach dem ersten Misserfolg raus. Misserfolg ist Teil einer Entwicklungshistorie –wenn die Kinder lernen, ihn richtig  zu verarbeiten, werden sie beim nächsten Championat Leistung bringen. “
 

Das internationale Heranführen an die Spitze ist eine Kernaufgabe des Talente Teams. Es geht dabei hauptsächlich um die mittelfristige Entwicklung von sportlichen Persönlichkeiten, die ohne den maximalen Leistungsdruck auf Championate hinarbeiten können. Deshalb gibt es neben Förderungen auch diverse Verpflichtungen für die jungen SportlerInnen. Wer die formalen Vorgaben nicht erfüllt und nicht zu den Pflichtveranstaltungen kommt, kann auch vorzeitig wieder ausscheiden.

„Wir haben hier wichtige und interessante Angebote, die jeder hoffentlich annehmen will“, so Kager. „Dabei geht es um das Know-How, das einen kompletten Pferdesportler ausmacht: Mentalschulung, Medienausbildung, Anti-Doping Aufklärung, Fitness und vieles mehr.“

Auf Tugenden wie Pünktlichkeit, Anwesenheitsverpflichtung, Anmelde- und Absagekultur, das Verständnis für einander, den Sportpartner aber auch für andere Sparten wird Wert gelegt – schließlich sind es genau diese Umgangsformen, die Professionalität ausmachen.
 

Pro Jahr fließen 180.000 Euro in die Förderung der Talente. Fachvorträge kosten Geld, ebenso die Übernachtungen an einem Seminarwochenende. Für Starts auf internationalen Turnieren gibt es Kostenzuschüsse und für das Springteam, gemeinsam mit dem Nachwuchskader, leistet sich der OEPS den ehemaligen deutschen Nationalteamtrainer Kurt Gravemeier.

„Der neue Nachwuchs-Chef ist ein sehr geradliniger, professioneller Trainer mit klaren Vorgaben. Die drei Kurse, die 2018 im Magna Racino und in Stadl-Paura stattfanden, waren alle ausgebucht und die Talente konnten allesamt viel davon mitnehmen“, so Kager.

Und das zeigte sich dann auch bei der Nachwuchs-EM in Frankreich, wo das gesamte EM-Team von der Arbeit des neuen Equipechefs begeistert war und enorm profitieren konnte. Auch 2019 wurde Gravemeier wieder als Nachwuchs-Bundestrainer verpflichtet,es sind bereits vier Kurse mit ihm geplant, welche die Springtalente kostenfrei nutzen können.   

OEPS Talente Team Springreiten
Burgenland: Johanna Sixt
Kärnten: Isabel Starke
Niederösterreich: Lena Binder, Katharina Biber, Lisa Schranz
Oberösterreich: Stella Egger
Salzburg: Lisa Marie Arvai, Sally Carina Zwiener
Steiermark: David Gorton-Hülgerth
Tirol: Dominik Juffinger
Wien: Valerie Kroker, Marie-Christine Sebesta

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