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Springstadion in Aachen eröffnet

23.08.2005 - Über 42 000 Zuschauer beim ersten Turniertag in der Soers


Die humorvolle Aufforderung von Moderator Graf Plettenberg passte so gar nicht zu den Gefühlen im Stadion. „Die Leute, in deren Richtung die Kanone zielt, sollten sich kurz mal hinlegen.“ Hinlegen? Im weiten Rund des Springstadions in der Aachener Soers dachte keiner daran. Stattdessen wurde der Salutschuss eifrig umjubelt, bei den Wiener Walzern mitgeschunkelt und der Auftritt der Spanischen Hofreitschule sogar mit stehenden Ovationen bedacht. Wohlfühlatmosphäre pur bei der „doppelten“ Eröffnungsfeier: Startschuss war am Montagabend nicht nur für das Weltfest des Pferdesports, CHIO Aachen 2005, sondern auch für das runderneuerte und prall gefüllte Springstadion.

„Das modernste Reitstadion der Welt“, meinte Bundesinnenminister Otto Schily (SPD. Er hatte dann auch ein Geschenk mitgebracht: „Toll, dass es in der geplanten Bauzeit von einem Jahr geklappt hat. Dass die Kosten um eine Million Euro überschritten wurden, ist eine lässliche Sünde. Der Bund wird sich bemühen, die entstandenen Mehrkosten mit auszugleichen.“ Ein Grund mehr für die lockere und stimmungsvolle Atmosphäre. Große Freude auf die Wettkampfwoche beim CHIO und auch schon auf die WM 2006 in der Soers. Über 42 000 Zuschauer kamen zu den ersten Wettkämpfen und anschließend auf die große Feier.

 

Dementsprechend bunt ging es zu im Stadion, die Besucher wedelten mit ihren Fähnchen in den Farben der sieben WM-Disziplinen, und das Rahmenprogramm mit dem diesjährigen Partnerland Österreich verbreitete in der Arena mit seinen geschmückten Kutschen, Mädchen in Dirndln, einem Ballett und Reitern, Reitern, Reitern mehr als einen Hauch von Wiener Flair. Höhepunkte waren die Auftritte der Wiener Sängerknaben, der Spanischen Hofreitschule und der Gestütskapelle Piber, aus deren Stallungen die berühmten weißen Lipizzaner stammen. Und natürlich das Drücken auf den roten Knopf. Der blieb Schily vorbehalten – und er ließ damit das neue Weltmeisterschaftslogo auf dem ebenfalls neuen Richterturm erleuchten. „Hoffen wir, dass die Strahlkraft diese Logos auch weit über die Grenzen Deutschlands hinausgeht“, zeigte sich Klaus Pavel, Präsident des Aachen-Laurensberger Rennvereins, in Gegenwart von Aachens Oberbürgermeister Jürgen Linden und Österreichs Botschafter Christian Prosl begeistert. Das waren auch die Zuschauer, die eifrig ihre Fotoapparate zückten, als passend zum Knopfdruck tausende Ballons – natürlich auch in den sieben Farben der Weltreiterspiele – in die Luft stiegen. Es blieb bunt in der Soers – und so sollen auch die Wettkämpfe bis zum kommenden Sonntag werden.

 

Tickets sind erhältlich unter der Telefon-Hotline 0241-917-1111.

 

 

Zum Thema

17 Millionen Euro kosteten Neu- und Umbau des Aachener Turniergeländes. Das Land Nordrhein-Westfalen und das Bundesinnenministerium steuerten dazu 7,5 bzw. 2,1 Millionen Euro bei. Der CHIO ist das renommierteste Reitsportturnier der Welt und wird vom 23. bis 28. August hunderttausende Pferdefreunde in die Aachener Soers locken. 147 Reiter und Fahrer aus 24 Nationen mit 400 Pferden messen sich dabei in den Disziplinen Dressur, Springen und Fahren. Im Jahr 2006 werden in Aachen außerdem die Reitweltmeisterschaften ausgetragen.