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Pferdesport muss leistbar bleiben!

23.10.2015 - Der Österreichischer Pferdesportverband kämpft gegen Kostensteigerungen. Landwirtschaftsminister Rupprechter sichert seine Unterstützung zu.


Foto zeigt (v.l.n.r ) OEPS-Vizepräsident Mag. Klaus Haim, Minister Dipl.-Ing. Andrä Rupprechter, OEPS-Präsidentin Elisabeth Max-Theurer und OEPS-Vizepräsident KR Gerold Dautzenberg ©BMLFUW, Florian Köfler

Der Österreichischer Pferdesportverband kämpft gegen Kostensteigerungen. Landwirtschaftsminister Rupprechter sichert seine Unterstützung zu.

 

Seit nunmehr zwei Jahren setzt sich der Österreichische Pferdesportverband (OEPS) in intensiven Verhandlungen mit österreichischen Kammerorganisationen und Ministerien gegen die massiven Kostenerhöhungen in der Pferdehaltung ein. Nicht zuletzt durch den Wegfall der Umsatzsteuerpauschalierung für die Pferdehaltung in landwirtschaftlichen Betrieben und eine wesentlich rigidere Interpretation des Nebengewerbes in der Gewerbeordnung sind zahlreiche Pferdehalter finanziell unter Druck geraten. Ein signifikanter Rückgang der österreichischen Pferdepopulation mit gravierenden wirtschaftlichen Folgen steht zu befürchten.

 

Am 16. Oktober 2015 überreichten Vertreter des OEPS Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter eine Petition für Pferdesport und Wirtschaft. Minister Rupprechter zeigte großes Verständnis für die Anliegen des OEPS und sicherte Unterstützung für die weiteren Verhandlungen mit den zuständigen Stellen zu.

 

Der Pferdesport hat sich in den vergangenen vier Jahrzehnten zum Breitensport entwickelt, mit zahlreichen positiven Auswirkungen nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für die gesamte Wirtschaft. Der OEPS setzt sich daher für vier konkrete Maßnahmen ein, damit der Pferdesport auch in Zukunft leistbar bleibt.

  1. Erhöhung der MwSt-Pauschale und Indexanpassung sowie zusätzlich die Vorsteuerabzugsfähigkeit von beweglichen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens und von Großreparaturen.
  2. Änderung der Gewerbeordnung: Das Pferd muss als Nutztier neu definiert werden. Das Einstellen und Versorgen von Reittieren soll zur Urproduktion (Tierhaltung) der Landwirtschaft zählen, wenn eine ausreichende Futtergrundlage in Bezug auf die bewirtschaftete landwirtschaftliche Fläche nachgewiesen wird.
  3. Abschaffung zusätzlicher Sozialversicherungsbeiträge für die Pferdeeinstellung (Haltung). Derzeit wird aufgrund der Bezeichnungen Nebengewerbe für Umsätze in der landwirtschaftlichen Tätigkeit der Pferdeeinstellung und Versorgung ein wesentlicher zusätzlicher Betrag Sozialversicherungsabgabe berechnet.
  4. Abstandnahme von allen weiteren Belastungen der Pferdewirtschaft.

Von 1975 bis 2015 hat sich die österreichische Pferdewirtschaft in Sport, Freizeit und Zucht von 40.000 Pferden auf 130.000 Pferde entwickelt. Wie aus unabhängigen Studien einheitlich hervorgeht, sichern in etwa vier Pferde einen Arbeitsplatz, d. h. die Pferdewirtschaft ist mit 25.000 bis 30.000 Beschäftigten und einer Wertschöpfung von ca. 2,5 Mrd. Euro ein enormer Wirtschaftsfaktor. Von der steigenden Pferdezahl profitiert auch die österreichische Landwirtschaft.

 

Die Pferdehaltung hat sich zu einem wesentlichen Faktor der Wirtschaft entwickelt, weitere Steigerungen sind, wie Entwicklungen in vergleichbaren europäischen Nachbarländern zeigen, auch in Österreich möglich.
 

Eine wesentliche Unterstützung dabei kann seitens der Politik durch Verbesserungen der Rahmenbedingungen gewährt werden – darauf lässt das positive Gespräch mit Minister Rupprechter wieder neu hoffen.