Neue Pferde, neue Perspektiven: Schumach ist zurück

22.09.2025 - Lange war es ruhig um ihn. Auf den großen Turnierplätzen suchte man seinen Namen vergeblich, in den Ergebnislisten ebenso. Manche fragten sich schon: Wo steckt eigentlich Christian Schumach? Nun meldet sich der Kärntner Dressurreiter zurück – nicht mit großen Schlagzeilen, sondern mit einem leisen, aber umso klareren Signal: Er ist wieder da, mit neuen Pferden, frischer Energie und einem positiven Blick nach vorne.

„Stimmt, ich bin ein Stück weit von der Bildfläche verschwunden“, sagt Schumach lachend. „Aber untätig war ich nicht.“ Im Gegenteil: Der Kärntner war unterwegs, hat junge Pferde vorgestellt, ist erste Prüfungen geritten und hat sich selbst neu sortiert. „Nach einem Olympiajahr, auf das wir alles komplett ausgerichtet haben, ist es für viele Reiter:innen ein Übergangsjahr. Man nimmt sich Zeit, findet sich neu. So war es auch bei mir. Es waren für mich persönlich erkenntnisreiche Monate. Sie haben mir sehr gutgetan.“


Neue Partner fürs große Viereck

Besonders spannend: In aller Stille hat Schumach mehrere junge Pferde aufgebaut. Er hat heuer alle „Youngsters” bereits erfolgreich in der schweren Klasse national vorgestellt – sie konnten Siege feiern. Besonders hervorzuheben ist dabei der 8-jährige Vidal (Anm.: Sohn des Vitalis), der Ende August in St. Margareten erstmals in der kleinen Tour an den Start ging und gleich zwei Prüfungen mit über 72 Prozent gewann. „Dieses Pferd besitzt ein unglaubliches Talent für die schweren Lektionen wie Piaffe und Passage und zeigt bereits jetzt alle Grand-Prix-Lektionen im Training. Das macht mich sehr zuversichtlich, dass er ein potenzielles Championatspferd werden kann“, so Schumach. „Ich bin sehr happy, weil ich jetzt eine Gruppe von Pferden im Stall habe, die großes Potenzial haben.“ Gleichzeitig sind auch seine erfahrenen Pferde Te Quiero und Amplemento weiterhin im Stall. Nach einer Pause befinden sie sich wieder im Training und sollen in naher Zukunft wieder in den Turniersport einsteigen. „Die sind beide noch da, sie haben Pause gemacht, sind jetzt aber wieder im Aufbau. Sie werden beide in naher Zukunft wieder in den Turniersport einsteigen.“

Trotz langer Wettkampfpause denkt der 44-Jährige natürlich auch an das Pferdesport-Spektakel in Aachen im kommenden Jahr. „Das ist der heilige Boden, jeder Reiter träumt davon. Ich hatte das Glück, schon zweimal dort starten zu dürfen. Aber eine Weltmeisterschaft ist noch einmal etwas ganz anderes. Ich gehe die Sache frisch, frei und motiviert an. Ich habe mehrere Optionen, schaue einfach, wie sich die Pferde entwickeln und welche Signale sie mir geben. Ich bin schon Olympische Spiele, Weltmeisterschaften und Europameisterschaften geritten, daher freue ich mich einfach auf die Rückkehr. Besonders schön wäre es natürlich, wenn ich es in den kommenden Monaten schaffen würde, mich wieder für ein Championatsteam zu empfehlen – das ist das große Ziel und der Plan.“

Dass die österreichische Dressur-Szene gerade einen Wandel erlebt, sieht er positiv. „Es ist eine Zeit des Umbruchs. Neue Pferde kommen, neue Reiter:innen wie Bettina Kendlbacher zeigen, dass wir breiter aufgestellt sein können. Das tut dem Sport enorm gut. Sie hat ihre Sache bei der Europameisterschaft sehr gut gemacht. Zu ihr habe ich eine sehr enge Bindung, darf sie gelegentlich auch als Trainer unterstützen.“

Stolz auf die eigene Tochter

Einen besonderen Glanzpunkt erlebt Schumach aber im eigenen Stall: seine Tochter Hannah und ihre Sanibel. Die 13-Jährige überzeugte zuletzt bei der Europameisterschaft in Le Mans (FRA). „Das macht mich stolz. Sie hat ein unglaubliches Gespür für den richtigen Moment, kann ihr Pferd intuitiv motivieren – das ist etwas, das man kaum lernen kann. Schön zu sehen, dass sie sich von uns in Sachen Pferde positiv anstecken ließ.“ Die Aufgaben in der Familie sind klar verteilt: Mama Stephanie betreut die Tochter im Alltag, Christian selbst übernimmt die Rolle des Turniertrainers. „Das funktioniert erstaunlich gut, wir ergänzen uns perfekt und haben einen sehr guten Weg gefunden.“

Intensives Trainerprogramm bei den Staatsmeisterschaften

Die Teilnahme an den Staatsmeisterschaften 2025 ist für Schumach noch kein Thema – dafür ist der Kärntner als Trainer präsent. „Ich werde meine Schüler:innen und natürlich meine Tochter begleitet. Heuer bin ich vielleicht noch intensiver als Coach gefragt.“

So kehrt er zurück – nicht mit einem lauten Knall, sondern mit ruhiger Hand, klarer Strategie und einem Blick für die Zukunft. Christian Schumach hat sich neu sortiert, neue Pferde aufgebaut und bleibt damit auch zukünftig ein Fixpunkt im österreichischen Dressursport.

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