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Karl der Große gleich neben dem Dom – im Aachener Reitstadion

12.08.2006 - Werner Melech bemalt die Hindernisse für die Pferdesport-WM 2006


„Vorsicht, die Farbe ist noch nicht trocken“, lacht Werner Melech. Entspannt geht es mittlerweile in dem Teil der Albert-Vahle-Halle zu, den der 65-Jährige seit rund fünf Wochen in ein Atelier umfunktioniert hat. Für die Pferdesport-Weltmeisterschaften Aachen 2006 (20. August bis 03. September) verziert Melech einige der Hindernisse für die Springwettbewerbe sowie für die Geländestrecken Fahren und Vielseitigkeit mit kunstvollen Motiven.

 

Aber mittlerweile geht es nur noch um wenige Details. Hier noch ein paar Striche an einer Säule, dort muss ein bisschen mit dem Schwamm nachgeholfen werden, damit die Steine an der Rathaustreppe auch so grob aussehen, wie Steine nun mal aussehen. „Durch das Wischen mit dem Schwamm bekommt der Untergrund Struktur“, erklärt der Künstler aus Roetgen. Denn natürlich besteht die Aachener Rathaustreppe, die in eines der Hindernisse für die Springreiter integriert wird, aus Holz. Einer Platte aus Fichte, die der Schreiner vor einigen Wochen angeliefert hat. „Die Weltmeisterschaften sind in Aachen. Also sollen natürlich die bekanntesten Bauwerke und Persönlichkeiten in den Hindernissen wieder zu finden sein“, beschreibt Melech die Vorgaben von Parcoursdesigner Frank Rothenberger.  Gleich neben der Rathaustreppe steht in der Albert-Vahle-Halle – fast wie in der Aachener Innenstadt – der Dom, ein paar Meter weiter schaut Kaiser Karl der Große in mehrfacher Ausführung von den Holztafeln. Insgesamt über 20 Einzelelemente von sechs Hindernissen hat Werner Melech in den vergangenen Wochen zusammen mit seinem Mitarbeiter Nika Alyushin verziert. Eine letzte größere Aufgabe wartet noch: ein Nachbau des Oktogons aus dem Aachener Dom in der Geländestrecke, den bei der WM die Gespannfahrer umkurven dürfen (Freitag, 01. September). „Hoffentlich spielt das Wetter in den kommenden Tagen mit“, sagt Melech, der in den vergangenen 50 Jahren schon so manches Schloss, viele Kirchen oder Schwimmbäder mit Wand- oder Deckengemälden ausgestattet hat.  Bei Regen kann er in der Geländestrecke nicht arbeiten, die Farbe würde beim Auftragen sofort verwischen.

 

Ansonsten sind seine Kunstwerke aber gegen Wind und Wetter gefeit. „Die Bilder male ich mit Acrylfarben auf und versiegele sie anschließend mit Wasserlack.“ Und so türmen sich derzeit noch die Farbbehälter und unzählige Pinsel in der Halle. Groß, klein, dick, dünn: Für jeden Strich ist der richtige Pinsel dabei. Damit alles perfekt wird – auch wenn die Einzelheiten für die Zuschauer auf den Rängen im Stadion vielleicht gar nicht zu erkennen sind. „Der Gesamteindruck zählt. Wenn man miserable Arbeit abliefert, wird das auch von den Besuchern wahrgenommen“, sagt der 65-Jährige. Oder von den zahlreichen TV-Kameras, die die Wettbewerbe aus der Aachener Soers in rund 140 Länder übertragen.

 

 

Ticket-Hotline: 0241-917-1111.

www.aachen2006.de