Gold vor kaiserlicher Kulisse: Weixelbraun und Binder geehrt

03.10.2025 - Wien, Schloss Schönbrunn, Global Champions Tour – eine Bühne, die selbst Weltstars ehrfurchtsvoll betreten. Und mittendrin zwei junge Österreicherinnen, die in diesen Tagen mit einer ganz besonderen Auszeichnung geehrt wurden: Antonia Weixelbraun und Lena Binder erhielten das goldene Reitabzeichen – und gehören damit zu den jüngsten Springreiterinnen des Landes, denen diese Ehre bislang zuteil wurde.

„Mit Antonia Weixelbraun und Lena Binder zeigt sich eindrucksvoll die nächste Generation im österreichischen Springsport. Ihre Erfolge in den vergangenen Monaten haben uns große Freude bereitet. Die Verleihung des goldenen Reitabzeichens ist nicht nur eine verdiente Auszeichnung für herausragende Leistungen, sondern auch ein wichtiges Signal: Ihre Leistungen werden öffentlich wahrgenommen, gewürdigt und sollen zugleich Motivation für die kommenden Schritte auf ihrem sportlichen Weg sein“, sagt OEPS-Generalsekretär Franz Schiefermair.


Antonia Weixelbraun: Saison voller Höhepunkte

Für Antonia Weixelbraun war es der emotionale Höhepunkt einer Saison, das sie ohne Übertreibung als „Traumjahr“ bezeichnen darf. „Meine Saison verlief ja bisher wirklich mega“, sagt die 20-Jährige strahlend. Nationenpreis-Sieg mit dem österreichischen Team in Linz, ein dritter Platz im italienischen Busto Arsizio, ein Sieg im Großen Preis – und dann die Nominierung für die Europameisterschaft. Dort hielt die Salzburgerin mit den Besten des Kontinents mit, blieb zweimal fehlerfrei, kämpfte sich ins Finale der Top-30 und beendete die EM auf Rang 22.

Noch vor der EM hatte das heimische Springtalent in Linz die entscheidenden Erfolge erreicht, die zum goldenen Reitabzeichen führten. Dass sie die Ehrung nun im Rahmen der Global Champions Tour am geschichtsträchtigen Schloss Schönbrunn erhielt, machte den Moment perfekt. „Es war unglaublich emotional, weil einfach so viele österreichische Fans vor Ort waren“, erzählt Weixelbraun. „Ich habe meinen ersten S-Sieg damals bei der Global Champions Tour in der 1-Sterne-Tour in Berlin gefeiert – und jetzt vor dieser Kulisse das Abzeichen verliehen zu bekommen, das war wirklich etwas ganz Besonderes.“

Mit großem Dank denkt sie an ihre Familie, ihre Schwester, die stets anfeuert, und an das Team rund um Willi und Edith Stadler, die ihr die Top-Pferde zur Verfügung stellen. Vier verschiedene Pferde waren es, mit denen sie sich in die Liste der Abzeichen-Träger:innen eintrug. Und neben aller Freude über die Auszeichnung blieb auch das sportliche Ergebnis in Wien bemerkenswert: dreimal platziert, im Grand Prix nur durch einen ärgerlichen Fehler vom Stechen entfernt und dennoch mit einem starken vierten Rang.

Lena Binder: Überraschungsehrung und Nachwuchsstar Linus

Während Antonia Weixelbraun sich auf ihren Moment lange vorbereiten konnte, kam die Verleihung für Lena Binder völlig überraschend. Die 20-Jährige hatte eigentlich nur den Zeitplan durchgesehen – und stieß dort auf ihren eigenen Namen unter „Award Ceremony“. „Ich wusste von gar nichts“, lacht die Wienerin. Selbst ihr Umfeld hielt dicht, und so stand Binder schließlich nichtsahnend bei der Ehrung, die sie vollkommen unvorbereitet traf. „Das war echt witzig – aber auch unglaublich süß. Ich habe mich mega gefreut.“

Sportlich blickt die 20-Jährige auf ein starkes Jahr zurück, präsentierte sich mit ihren Pferden bislang großartig. Besonders stolz ist sie auf ihren Gesamtsieg mit Celina 211 im AlpenSpan Grand Prix powered by Pabst Holz, wo sie als AlpenSpan-Teamreiterin groß aufzeigen konnte. Im Mittelpunkt steht für sie ihr Nachwuchspferd Linus 455, das sich über die Saison beeindruckend entwickelte: von ersten „schwierigen“ 1,45-Meter-Springen bis hin zu Parcours, in denen er sich souverän und konkurrenzfähig zeigte. „Bei der AlpenSpan Tour hatten wir zum Schluss einen zweiten Platz in der Qualifikation für den Grand Prix, das hat ihm mega gut getan. Für ein achtjähriges Pferd sind die idealen Prüfungen – anspruchsvoll, aber nicht überfordernd. Es hat sich einfach richtig gut angefühlt.“

Für Binder gilt der Blick nun wieder der internationalen Bühne. „Da war ich zuletzt zu selten international am Start, das muss ich nächstes Jahr unbedingt besser einplanen.“ Mit dem goldenen Reitabzeichen im Gepäck und mit starken Sportpartnern an ihrer Seite sind die Voraussetzungen bestens.

Ein Meilenstein für Österreichs Springsport

Mit Antonia Weixelbraun und Lena Binder haben zwei Reiterinnen das geschafft, wovon viele nur träumen: In jungen Jahren das goldene Reiterabzeichen zu tragen – Symbol für konstant herausragende Leistungen in Großen Preisen und auf internationaler Bühne. Die Kulisse von Schloss Schönbrunn verlieh dem Moment zusätzlichen Glanz, doch die eigentliche Strahlkraft liegt in den Leistungen der beiden Talente, die den österreichischen Springsport nicht nur bereichern, sondern seine Zukunft prägen könnten.

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