Emilia Brandstätter: Jung, ehrgeizig, zielstrebig!

30.10.2025 - Es war ein Jahr mit Höhen und Tiefen – und einem unvergesslichen Höhepunkt: Emilia Brandstätter hat es 2025 gemeinsam mit ihrer Stute Weena ins österreichische Team für die Junioren-Europameisterschaften in Le Mans (FRA) geschafft. „Das war wirklich mein größter Traum“, sagt die 17-Jährige. „Dass er heuer in Erfüllung gegangen ist, hätte ich nie für möglich gehalten.“


Ein Weg mit Geduld und Basics

Dabei begann die Saison alles andere als glatt. Nach der Winterpause taten sich Pferd und Reiterin schwer, wieder ins Turniergeschehen hineinzufinden. „Weena war sehr angespannt und auch etwas glotzig – das musste ich erst lernen zu koordinieren. Und natürlich war auch meine eigene Nervosität ein Thema.“ Gemeinsam mit Trainerin Astrid Neumayer setzte Brandstätter auf die Grundlagenarbeit: viel Geduld, kleine Schritte, Training in verschiedenen Hallen. „Wir wussten, dass wir die Lektionen eigentlich können. Es hat nur der Feinschliff gefehlt.“
Ab Mai zeigte sich der Fortschritt. In Achleiten präsentierte das Duo erstmals, was in ihm steckt – und qualifizierte sich schließlich für die EM. Ein Meilenstein, der doppelt besonders ist: Brandstätter hat die 9-jährige Weena über Jahre selbst mit ihrer Trainerin ausgebildet. „Ich habe sie bekommen, als sie vier war und ich zwölf. Dass wir nun gemeinsam so weit gekommen sind, macht mich unfassbar stolz und dankbar.“

Stärken, Schwächen und viel Motivation

Die Dressurnachwuchsreiterin kennt die Vorzüge ihrer Stute genau: „Unsere Trabtour ist richtig stark – da hilft es sogar, wenn ein bisschen zu viel Energie drinnen ist. Auch die Galoppwechsel sind eine Stärke.“ Schwieriger sei der Schritt, der bei sensiblen Pferden leicht von Nervosität beeinflusst wird. „Ich bin mir sicher, dass wir das auch noch gut hinbekommen werden“, schmunzelt Brandstätter.

Was sie besonders an Weena schätzt: die unerschütterliche Motivation. „Sie gibt in jedem Training über 100 Prozent. Es ist nie ein Gegeneinander, sondern immer ein Miteinander.“

Europameisterschaft als Höhepunkt

Ausgerechnet bei der EM selbst war die Aufregung nicht so groß wie befürchtet. „Komischerweise war ich dort richtig entspannt“, erzählt die Oberösterreicherin. „Vielleicht, weil mit der Qualifikation eine riesige Last von mir abgefallen ist. Ab diesem Moment habe ich es einfach nur genossen.“

Die Erfahrung in Le Mans hat Lust auf mehr gemacht: „Jetzt weiß ich, dass wir es schaffen können. Das motiviert natürlich für die Zukunft.“ Erste Schritte in die nächsthöhere Klasse S hat die 17-Jährige bereits unternommen.

Blick nach vorn – und Dankbarkeit

Neben den sportlichen Zielen betont Brandstätter immer wieder eines: Dankbarkeit. Für ihre Trainerin Astrid Neumayer, die sie seit Jahren begleitet, für ihre Mutter, die all das ermöglicht – und für ihre vierbeinige Partnerin Weena. „Ohne sie wäre das alles nicht möglich“, sagt sie mit einem Lächeln.

Und weil Schule und Reiten das Leben der Maturantin ohnehin ausfüllen, bleibt nebenbei kaum Zeit für andere Hobbys. „Früher habe ich geturnt, aber jetzt dreht sich fast alles ums Lernen und ums Reiten.“

Nachwuchs im Aufwind

Dass sie mit ihrem Erfolg auch ein Teil des wachsenden österreichischen Dressurnachwuchses ist, freut die Oberösterreicherin besonders: „Wir haben vielversprechende Reiter:innen, die wirklich Talent zeigen. Natürlich ist der Sport sehr zeit- und kostenintensiv, aber es gibt einige, die richtig aufzeigen.“

Für Emilia Brandstätter jedenfalls ist klar: Der Weg soll weitergehen. Mit Ruhe, Geduld – und der ehrgeizigen Weena an ihrer Seite.

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