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„Ein schöner und erleichternder Moment“

22.08.2017 - Pepo Puch (51) bekam am Dienstag in Göteborg seine sechste EM-Goldmedaille überreicht. Am Mittwoch greift der Steirer mit Sportpartner Fontainenoir in der Musikkür wieder nach Edelmetall. Der Paradressur-Star im OEPS News-Interview über Titelsammeln, Trommelschlagen und Teamentwicklung.


Pepo Puch (51) bekam am Dienstag in Göteborg seine sechste EM-Goldmedaille überreicht. Am Mittwoch greift der Steirer mit Sportpartner Fontainenoir in der Musikkür wieder nach Edelmetall. Der Paradressur-Star im OEPS News-Interview über Titelsammeln, Trommelschlagen und Teamentwicklung.

Es ist deine sechste EM-Goldmedaille, bist du noch überrascht?
Pepo Puch: „Ich hätte nicht gedacht, dass 73,382 Prozent für die Goldmedaille reichen würden. Dass es dann wirklich funktioniert hat, war umso schöner. Unsere Equipechefin Theres Rantner hat mich informiert, dass es sich doch ausgegangen ist, das war ein schöner und erleichternder Moment. Es ist zwar schon mein sechster Europameistertitel, aber es ist jedes Mal eine neue Herausforderung. Man beginnt eigentlich vor jedem Championat wieder bei null.“
 

Was hast du dir für die Musikkür am Mittwoch vorgenommen?
Heute im Team Test hatten Fonti und ich den richtigen Zug drauf, so stelle ich mir das vor, so möchte ich reiten. Natürlich werden wir am Mittwoch wieder richtig Gas geben. Dafür haben wir gearbeitet und auch hier vor Ort analysiert, was wir noch besser machen können. Bei Fonti muss ich dazu sagen, dass er nicht der Musikspezialist ist. Er ist der Techniker, da muss ich versuchen, das zu kompensieren, ich habe schließlich in der Musikkapelle mit der kleinen Trommel genug Erfahrung gesammelt. Wir reiten nach einer Filmmusik des Oscar-Preisträgers Hans Zimmer.“

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Apropos Zug drauf - Österreich hat in der Teamwertung Platz 6 vor Pferdesportnationen wie Belgien, Schweden und Frankreich geholt. Eine Verbesserung gegenüber der letzten EM um 2 Plätze. Woran liegt das?
"Mir taugt das sehr, wie sich unser Team nach vorne entwickelt. Dieses Resultat ist eine Bestätigung für die super Arbeit, die im österreichischen Pferdesportverband geleistet wird. Unsere Equipechefin Theres Rantner ist eine glückliche Mischung aus Ergo-, Reittherapeutin und staatlich geprüfter Dressurtrainerin, die in Terfens in Tirol den Reitstall Gnadenwald betreibt. Von den regelmäßigen Trainingslehrgängen bis hin zur sportpsychologischen Betreuung wird sehr professionell gearbeitet. Ich denke, wir sind da am richtigen Weg. Denn die Konkurrenz hat sich ja auch enorm weiterentwickelt, hinter Großbritannien und Dänemark wird es um die Medaillen schon sehr, sehr eng."

Hattest du Gelegenheit hier auch deine Konkurrentinnen zu beobachten?
„Die direkte Konkurrenz zu beobachten ist auf so einem Championat nur schwer möglich, weil man sich um sein eigenes Pferd um die Vor- und Nachbereitung kümmern muss. Dazu sind eh die Richter da.“

Was ist deine Meinung zu den Änderungen im FEI-Reglement die Paradressur betreffend?
„Das neue FEI-Reglement hat die Prüfungen schwerer gemacht, das ist aber eine normale Entwicklung im Sport, weil ja auch das Niveau ständig steigt. Die neuen Aufgaben haben uns vor neue Herausforderungen gestellt, was ich extrem lässig finde. Die größte Veränderung für uns ist tatsächlich, dass wir den Individual Test vor dem Team Test reiten, was bislang umgekehrt war. Es steht mir gar nicht zu, das zu bewerten, weil die FEI möchte die Paradressur an die Spezialdressur angleichen, was ich grundsätzlich für richtig halte. Wir wollen ja eine vollwertige FEI-Disziplin sein. Dennoch scheint es mir so, als würde man das Stechen vor dem Springen reiten. Aber damit müssen wir zurechtkommen und uns auf die neuen Regeln einstellen. Bald kommt beim Team Test auch eine Hintergrundmusik dazu, mal sehen wie das wird. Es hält in jedem Fall unseren Geist wach.“