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CSI2* Wiener Neustadt - Sonntag

28.10.2012 - Grand Prix Sieg für die Niederlande! Jürgen Stenfert (NED) gewann den ersten von drei Großen Preisen in Wiener Neustadt. Gerfried Puck gewinnt auf der Small Tour und Christian Schranz im 1,40 m Punktspringen.


Wiener Neustadt – Für den Holländer Jürgen Stenfert hat sich die Reise nach Wiener Neustadt mehr als gelohnt: Nach dem Triumph im samstägigen Ostarichi Indoor Derby holte sich der Routinier in einem dramatischen Stechen auch noch den Sieg im Grand Prix.

 

Finaltriumph in rot-weiß-rot! Gerfried Puck gewann die sonntägige Small Tour

Besser hätte der Start in den Finaltag nicht laufen können: Nach einer fulminanten, sehr konzentriert angelegten Runde holte sich Gerfried Puck überlegen den Sieg im Finalbewerb der Small Tour. Obwohl die ausgeschriebenen 1,25 Meter sicherlich nicht Endmaß hatten, musste man schon auf der Lauer liegen, denn der Parcours verbarg schon versteckte Tücken, die in erster Linie den Angriffslustigen zum Verhängnis wurden. Nicht so für den siegreichen Gerfried Puck, der seinen „Koala Du Prelet“ auf absolut engsten Wegen auf Rang eins pilotierte (47,17 Sekunden). Knapp dahinter rollte Elliott Gordon (GBR) das Feld von hinten auf: Als fünfletzter Starter brauste er mit der flinken „Dea Dia oft he Lowlands“ in 47,73 Sekunden am zweiten Rang. Dahinter wurde Monika Grundkowska (POL), die sich im Rahmen der beiden internationalen Turnieren hier in Wiener Neustadt als sehr beständige Reiterin präsentierte, auf „Diamant“ Dritte (49,42 Sekunden).

Noch schneller gewesen wären die beiden Amazonen Chloe Aston (GBR) und Maria Madenova (RUS), die aber beide am Ende des Kurses einen Flüchtigkeitsfehler kassierten und somit nur im Mittelfeld landeten.

Mit gelungenen Nullfehlerritten konnten sich neben dem Sieger noch zwei weitere heimische Reiter im vorderen Spitzenfeld platzieren: Lea Florentina Kohl, die auf „Noble Night“, sechstplatziert am Freitag, den allerersten Nuller am Sonntagvormittag zeigte (9. Rang), und Stefan Leikermoser, der mit dem schicken Hengst „Auheim´s Cosmo Brown“ souverän unterwegs war (10. Rang).

 

Sieg nach Punkten für Christian Schranz

Zum zweiten Mal am heutigen vierten und letzten Turniertag in Wiener Neustadt ertönte die österreichische Nationalhymne bei der feierlichen Siegerehrung: Christian Schranz (NÖ) und seine flinke „Wega van de Padenborre“ galoppierten zum Sieg im 1,40 Meter hohen Punktespringen mit Joker, ein gefürchteter, schmaler, hoher Steilsprung, der Richtung Ausgang platziert war.

Es war ein heißer Kampf um die begehrte Bestzeit, die als erstes Elliott Gordon (GBR) aufgestellt hatte. Er ließ keinen Zweifel aufkommen und stellte mit „No Doubt 8“ in 48,15 Sekunden die erste Richtmarke auf. Voller Freude über ihren Ritt strahlte Deutschlands Angelina Herröder, der mit dem sprunggewaltigen „White Nose 9“ ein toller Nullfehlerritt in 47,86 Sekunden gelang und somit die Führung übernahm. Diese sollte aber nicht lange halten, denn die beiden Holländer Timothy Hendrix und Jürgen Stenfert waren in Siegerlaune und lagen mit 47,40 und 47,60 Sekunden denkbar knapp beieinander an der Spitze.

Aber man durfte die Rechnung nicht ohne den motivierten Christian Schranz machen: Im Sattel seiner routinierten „Wega van de Padenborre“ (von Darco) ging der Niederösterreicher am Ende des Starterfeldes nochmal volles Risiko ein. Er wählte zwar nicht die engste, riskanteste Linienführung, war aber irre schnell unterwegs. Und das bestätigte auch die sensationelle Bestzeit von 47,01 Sekunden.

 

Grand Prix Sieg für die Niederlande! Jürgen Stenfert (NED) gewann den ersten von drei Großen Preisen in Wiener Neustadt

Voller Erwartung und Vorfreude fieberte man dem Sonntagnachmittag entgegen. Nicht nur für alle ReiterInnen war es der Höhepunkt von vier Turniertagen in Wiener Neustadt, sondern auch für alle Reitsportbegeisterten Fans und Zuschauer. Immerhin ging es um den ersten von drei CSI2*-Grand Prix und somit auch um ein hochdotiertes Weltranglistenspringen, das ersehnte Punkte für das Ranking brachte.

Kursdesigner Hubert Kuttelwascher hatte es den genannten Arrivierten aber alles andere als einfach gemacht. Ein wirkliches Hauptkriterium, eine wirklich große Tücke gab es in dieser ausgebauten 1,45 Meter hohen Prüfung nicht. Fehler passierten überall. Anspruchsvoll gestaltete sich neben den gefinkelten Folgen und rasch aus der Wendung aufgebauten Sprüngen, sodass wirklich niemals Zeit zum Luftholen war, auch die extreme Länge des Parcours, der mit 13 Hindernissen und 16 Sprüngen Reiter und Pferd einiges abverlangte.

Für fünf Teilnehmer gab es ein erleichterndes Aufatmen nach der Ziellinie: Sie konnten mit Nullern im Grundumlauf ihr Ticket für die Entscheidung lösen. Neben Max Kühner (GER), Piet Raijmakers jun. (NED), Jürgen Stenfert (NED) und Ibragim Vaskov (BLR) war auch Österreichs große Siegeshoffnung Christian Schranz (NÖ) im Stechen dabei. Lange Wege zum ordentlich Tempo Machen charakterisierten hier den Stechparcours. Diese wurden auch gleich dem ersten Reiter, Max Kühner, zum Verhängnis: Er ging mit dem Cardento-Nachkommen „Clooney 35“ volles Risiko ein und kassierte beim Aussprung der Kombination einen Abwurf (4/41,70 Sekunden). Überlegter angelegt hatte der Frühjahrs-Grand Prix-Sieger Piet Raijmakers jun. seine Runde: Zügig, aber nicht mit Vollgas übernahm er in 45,28 Sekunden die Führung. Ibragim Vaskov kassierte nach einem sicheren Ritt ebenfalls an der Kombination einen Fehler (4/46,38).

Als Vorletzer nahm der Niederösterreicher das Stechen in Angriff. Erst seit kurzem hat er den Schimmelwallach „Wodka Lime“ unter dem Sattel und war deswegen auch nicht von Anfang an mit vollstem Speed unterwegs, wählte aber ein knackiges Tempo. Risiko eingegangen war er am letzten Hindernis, wo er wagemutig Schwung auf den Schlussoxer aufbaute und einen unglücklichen Flüchtigkeitsfehler kassierte. Schade, denn seine Zeit von 44,20 hätte die Führung bedeutet.

Der gestrige Ostarichi Indoor Derby Sieger, Jürgen Stenfert, schloss die Entscheidung im Großen Preis ab. Auch er riskierte zu Beginn nicht hohes Tempo, war aber doch noch um einen Tick schneller als sein in Führung liegender Landsmann. In einem mächtigen Satz über den Schlussoxer flog er in 44,14 Sekunden über die Ziellinie und zum verdienten Grand Prix Sieg.

 

Vierfacher Heimerfolg im Elite Tour Finale! Katharina Neubauer führte das Feld an

Nur vier Reiterinnen meisterten den 1,15 Meter hohen Grundumlauf des Elite Tour Finales ohne Fehler und zogen somit auch ins Stechen ein. Und zur großen Freude kamen die glorreichen Vier vom Gastgeberland Österreich.

Gleich die ersten Starterin in der Entscheidung, Katharina Neubauer, legte auf ihrem Routinier „Adhesive´s Congratulation“ eine Richtmarke hin, die keiner ihrer Mitstreiterinnen mehr toppen konnte. Für das neue Duo war es nach dem nationalen CSN-A vor zwei Wochen das zweite gemeinsame Turnier und das brachte selbst Trainerin Natascha Kreutner, die ja unzählige Erfolge mit dem Contender-Nachkommen feiern durfte, zum Jubeln.

Dahinter reihte sich Xenia Beck mit „O´Neil De L´Heribus CH“ und einem Doppelnuller am zweiten Rang ein. Vom dritten Platz meldete sich Isabelle Gebath-Joannidis zu Wort. Auch sie schaffte es, mit ihrem bewährten „Sunny Boy 302“ zweimal ohne Fehler zu bleiben. Vierte wurde nach einem tollen Umlauf Elisabeth Robatsch und „Roca´s Girl Du Lozon“.

 

Foto zeigt Christian Schranz © www.v-media.at

 

Quelle: www.pferdenews.eu  

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