Diese Entscheidung fällt gerade in die Zeit eines tiefgreifenden Wandels in der Medienlandschaft und reiht die Pferderevue in eine weltweite Entwicklung ein, die selbst vor traditionsreichen Fachmedien nicht Halt macht.
Als Österreichischer Pferdesportverband haben wir gemeinsam mit den Landesverbänden diese Publikation über viele Jahre hinweg als offizielles Organ unterstützt – inhaltlich, organisatorisch und finanziell. In den letzten zehn Jahren wurden gemeinsam mit nahezu allen Landesverbänden (mit Ausnahme von Steiermark und Kärnten, die ihre Kooperation aus wirtschaftlichen Gründen früher beendet hatten, der Landesverband Tirol hat die Pferderevue am 24. Juni 2025 gekündigt) jährlich rund 685.000 Euro für die redaktionelle Arbeit der Pferderevue bereitgestellt. Diese erhebliche Unterstützung verdeutlicht den hohen Stellenwert, den wir einer fundierten journalistischen Begleitung des Pferdesports in Österreich beimessen.
Die Pferderevue war über Jahrzehnte weit mehr als nur ein Magazin. Sie war Informationsplattform für rund 50.000 OEPS-Mitglieder, berichtete über mehr als 400 Turniere pro Jahr, behandelte Themen von Zucht, Medizin, Ausbildung und Haltung bis hin zu Stalltechnik und Freizeitreiten.
OEPS-Präsidentin Elisabeth Max-Theurer betont: „Der Abschied von der Pferderevue als Printmagazin ist für die österreichische Pferdesportfamilie – und auch für mich persönlich – ein großer Verlust. Über Jahrzehnte war sie ein fixer Bestandteil unseres Alltags. Dennoch muss man diese Entscheidung akzeptieren, wenn eine Fortführung wirtschaftlich nicht mehr möglich ist. Auch der Pferdesportverband kann die Finanzierung der Pferderevue im bisherigen Ausmaß aufgrund der wirtschaftlichen Gesamtlage und der fallenden öffentlichen Haushalte auf Bundes- und Landesebene nicht mehr verantworten. Unsere vorrangige Aufgabe als Sportfachverband ist es, die Mittel im Sport einzusetzen. Darüber hinaus gilt es, als Sportdienstleister die Digitalisierung für unsere Mitglieder voranzutreiben. Das betrifft die gesamte Datenverwaltung von Pferderegistrierung, Turniernennungen bis Ergebniserfassung. Damit unsere Mitglieder alle relevanten Informationen bequem übers Smartphone beziehen können. Hier ist es uns gelungen eine Partnerschaft mit den App-Entwicklungsspezialisten von Black Horse One einzugehen, die uns bei diesem wichtigen Prozess begleiten wird.“
Unsere eigene Kommunikationsarbeit wird weiterhin in bewährter Form fortgeführt – und laufend weiterentwickelt. Derzeit erreichen wir:
• jährlich rund 4,5 Millionen Seitenaufrufe auf www.oeps.at,
• 39.200 Follower auf Social Media mit einer Jahresreichweite von 2,2 Millionen auf Facebook und 1,9 Millionen auf Instagram,
• knapp 50.000 OEPS-Mitglieder über regelmäßige Newsletter,
• alle relevanten nationalen und internationalen Medien mit unserem umfassenden aktuellen Verteiler und versorgen diese neben klassischer PR-Arbeit mit im Schnitt 30 Presseaussendungen im Jahr aus allen olympischen und ausgewählten nicht-olympischen Sparten.
OEPS-Generalsekretär Franz Schiefermair unterstreicht: „Unsere Kommunikation bleibt auf hohem Niveau – serviceorientiert, aktuell, fachlich fundiert und nah an unseren Mitgliedern. Im Zentrum steht stets die Sichtbarkeit unseres Sports – und der besondere Wert, den das Pferd für unsere Gesellschaft hat.“
Unser besonderer Dank gilt allen Redakteur:innen, Fachautor:innen und Mitarbeiter:innen des Printmagazins Pferderevue, die über Jahrzehnte hinweg mit journalistischer Sorgfalt, Leidenschaft und fachlicher Tiefe den österreichischen Pferdesport begleitet haben. Ihr Beitrag war – und bleibt auf den Online-Kanälen der Pferderevue – unverzichtbar.
Katharina Nehammer, CEO des Österreichischen Agrarverlags, erklärt: „Die Entscheidung, die Pferderevue als Printmedium einzustellen, ist uns unsagbar schwergefallen. Über mehr als 35 Jahre haben wir dieses Magazin für Pferdemenschen und den Reitsport nicht nur publiziert, sondern mit großer Leidenschaft gelebt. Nicht zuletzt durch den unermüdlichen Einsatz der Redaktion. Durch die Neuausrichtung der Verbände und das damit verbundene Ende der Finanzierung blieb keine andere Möglichkeit, als das Magazin einzustellen. Der Agrarverlag wird zukünftig verstärkt auf die Verbindung digitaler Plattformen mit hochwertigem, journalistisch fundiertem Content und ausgewählte Printprodukte setzen. Für die Pferderevue ließ sich dieses Konzept in der Zusammenarbeit mit den Verbänden leider nicht realisieren. Ich bedanke mich aber herzlich im Namen des Agrarverlags für die jahrzehntelange Treue und die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit seitens des OEPS, insbesondere der Präsidentin Elisabeth Max-Theurer, und seiner Pferdesportverbände.“
Der Österreichische Pferdesportverband blickt mit respektvoller Wertschätzung zurück – und mit Zuversicht nach vorne. Der Wandel ist Herausforderung und Chance zugleich. Die Pferdesportfamilie wird sie gemeinsam nutzen.