25.04.2025 - Nach den Regelungen des internationalen Dachverbandes (FEI) ist der Österreichische Pferdesportverband (OEPS) verpflichtet, nur solche Athlet:innen und Pferde zu nennen, die für den konkreten Wettkampf den Leistungsnachweis erbracht haben.
Für das Wohl der Pferde und die Zukunft unseres olympischen Sports
Durch die entsprechende FEI-Regelung (Article 251 Entries) sind die nationalen Verbände für die Auswahl und die Nennung der Pferde und der Athlet:innen verantwortlich. Dies beinhaltet die Überprüfung der Capability (Leistungsfähigkeit) der Pferde und der Athlet:innen an den konkreten Wettkampfveranstaltungen teilzunehmen. Es geht darum, Verantwortung für das Wohl der Pferde zu übernehmen und um langfristig einen fairen und partnerschaftlichen Pferdesport zu garantieren.
Das Thema wurde auch von der Präsidentin des Österreichischen Pferdesportverbandes Elisabeth Max-Theurer erneut beim Sportforum Lausanne 2025 (30. März bis 1. April) umfassend in einem persönlichen Gespräch gemeinsam mit dem FEI-Präsidenten erörtert.
FEI unterstreicht die Verantwortung der nationalen Verbände
Laut Statement des FEI-Präsidenten Ingmar de Vos ist Österreich keineswegs das einzige Land, das sich an die klaren Vorgaben der FEI hält. Darüber hinaus läuft gerade eine Umfrage des Europäischen Perdesportverbandes EEF zu diesem Thema.
Auf ausdrückliche Anfrage von Präsidentin Elisabeth Max-Theurer, das Wort „Pferd“ aus Artikel „Art.251.4“ zu streichen, um es für die Reiter:innen zu vereinfachen, erklärte der FEI-Präsident das dies keines Falls möglich sei.
Der Präsident der FEI betonte nochmals, dass die Leistungsbeurteilung in der Verantwortung der nationalen Verbände liegt. Gleichzeitig unterstrich er, dass dem Tierschutz im internationalen Pferdesport ein besonders hoher Stellenwert zukommt, d.h. eine Beurteilung ist immer in Kombination Reiter:in/Pferd zu sehen.
Es werden bei der FEI Überlegungen angestellt, im Springen MERs (Minimum Eligibility Requirement = Mindestvoraussetzungen) für 3*, 4* und 5*-Bewerbe einzuführen.
(c) FEI Federation Equestre Internationale
(c) FEI Federation Equestre Internationale
Den Qualifikationskriterien liegt auch eine rechtliche Empfehlung zugrunde
Ein zu diesem Thema eingeholtes Rechtsgutachten empfiehlt ausdrücklich diese Vorgehensweise beizubehalten. Mit der damit verbundenen Haftung des OEPS für Pferd und Reiter:in und unter dem Aspekt des Tierschutzes ergibt sich nachfolgender Qualifikationsmodus:
Bevor ein Pferd international im Ausland starten darf, müssen Pferd und Reiter:in gemeinsam zwei nationale Ergebnisse mit maximal 4 Fehlerpunkten auf der angestrebten Höhe – oder mit maximal 5 cm Toleranz darunter – erzielt haben. Selbstverständlich werden auch Bewerbe anerkannt, die mit Gastlizenz im Ausland geritten wurden. Entscheidend ist, dass die gemeinsame Leistung von Reiter:in und Pferd auf dem entsprechenden Niveau erbracht wurde. Bei Jungen Pferden (YH) werden auch Vorjahresergebnisse anerkannt.
Ein Sport im Wandel
Die Anforderungen an unseren Sport entwickeln sich weiter – genauso wie unser Verständnis im Umgang mit dem Pferd. Die moderne Pferdehaltung verbietet heute z.B. die Unterbringung der Pferde in Ständern. Genauso selbstverständlich ist es, dass Pferde nicht unvorbereitet in den internationalen Wettkampf geschickt werden.
In anderen Disziplinen wie der Dressur oder der Vielseitigkeit sind vergleichbare Qualifikationen bereits seit Jahren Standard – zum Schutz der Pferde und zur Sicherstellung fairer sportlicher Partnerschaft zwischen Athleten/innen und Pferden.
Diese Regelung im Springsport, auf Basis der von der FEI übertragenen Haftung und Verantwortung für die nationalen Verbände, sorgt dafür, dass die Ausbildung von Reiter:in und Pferd zu Höchstleistungen Schritt für Schritt erfolgen muss.
Warum diese Regelung wichtig ist
• Ein Bekenntnis zum Lebewesen Pferd: Diese Regelung unterstreicht dieVe rantwortung, die wir gegenüber unseren Sportpartnern, den Pferden, haben. Sie fordert einen durchdachten und respektvollen Umgang mit dem Tier, das unseren Sport überhaupt erst möglich macht.
• Tierwohl stärken: Ein gut vorbereiteter, mental und körperlich stabiler Start ist im besten Sinne pferdegerecht.
• Fairness im Wettbewerb: Wer international reitet, sollte zeigen, dass er auf nationalem Niveau konstant erfolgreich ist – und dabei als Team mit dem Pferd zusammenarbeitet.
• Sportliches Ansehen wahren: Der öffentliche Blick auf den Pferdesport wird kritischer. Diese Regelung zeigt, dass wir Verantwortung übernehmen und für Transparenz stehen.
• Anpassung an bewährte Standards: Mit dieser Regelung zieht der Springsport nach im Sinne eines einheitlichen, disziplinübergreifenden Anspruchs an die Pferdepartnerschaft und sportliche Qualität.
Ein starkes Zeichen für unseren Sport
Diese Regelung ist ein klares Bekenntnis zum Lebewesen Pferd, zu einem fairen und respektvollen Umgang mit dem Sportpartner und steht in keinem Widerspruch zum sportlichen Erfolg.
Unser Pferdesport lebt von gegenseitigem Vertrauen, Fürsorge und Zuneigung zwischen Mensch und Tier. Diese Werte machen ihn stark und diese Regelung trägt genau dazu bei.
Daher wird der Österreichische Pferdesportverband im Sinne des Tierwohls handeln, die FEI-Regeln einhalten und alles dafür tun, dass unser Sport auch in Zukunft Teil der Olympischen Bewegung ist.
Diese Webseite verwendet Cookies. Das Akzeptieren von Cookies ist keine Voraussetzung zum Besuch der Website, es kann aber sein, dass nicht alle Funktionen einwandfrei zur Verfügung stehen. Die Verwendung von Cookies erlauben: OK