07.08.2022 - Österreichs Voltigier-Team war am zweiten Wettkampftag der WM in Herning vom Pech verfolgt. Die Medaillenchancen im Einzel sind nach diesem Sonntag sowohl bei den Damen als auch Herren dahin. Dafür gibt es noch leise Hoffnung im Pas-de-deux und in der Gruppe.

Die WM-Dritte von 2021 Eva Nagiller, nach der Pflicht hier in Herning noch auf Rang 6, musste den Technical Test nach einer Übung abbrechen, weil der 11-jährige Wallach Lavalino im Zirkel völlig von der Rolle war.

„Es ist wirklich nicht einfach für junge, unerfahrene Pferde in dieser Riesen-Arena. Er war zu irritiert, ließ sich nicht beruhigen, so hatte es keinen Sinn weiterzumachen. Das kann leider in unserem Sport passieren, dass es ausgerechnet bei der WM passieren muss, ist natürlich bitter“, sagte die 25-jährige Studentin aus Natters in Tirol und kämpfte gleichzeitig mit den Tränen der Enttäuschung.

Nagiller wurde auf den 35. und letzten Platz durchgereicht, die Teamkolleginnen Alina Barosch und Isabel Fiala liegen auf den Rängen 12 bzw. 14.

Bei den Herren hatte Dominik Eder mit 8,286 Punkten am Samstag noch seinen persönlichen Highscore in der Pflicht erreicht, am Sonntag musste er leider vom Pferd und fiel von Rang 9 auf 12 zurück: „Das ist mir bei einem Championat zum ersten Mal passiert, aber ich musste volles Risiko gehen, sonst hat man in diesem Weltklassefeld einfach keine Chance auf Top-Plätze.“

Der athletische 25-jährige Niederösterreicher hat hier in Herning immerhin noch zwei kleine Chancen auf Medaillen: Im Pas-de-deux liegt Eder mit Partnerin Theresa Thiel nach der ersten Kür mit 8,029 Punkten auf Platz 4, wie in der Gruppe. Dort geht es am Montag mit der Kür in die Medaillenentscheidung. Die Entscheidung im Pas-de-deux fällt am Mittwoch.

Damen, Einzel, nach Pflicht und Technik:
1. Manon Moutinho (FRA), Pferd: Saitiri, LF: Corinne Bosshard 8,630 Punkte
2. Julia Sophie Wagner (GER), Giovanni, Katja Wagner 8,310
3. Kathrin Meyer (GER), Capitain Claus, Gesa Bührig 8,265
12. Alina Barosch (AUT), Dustin von Lohe, Manuela Barosch 7,639
14. Isabel Fiala (AUT), Pink Floyd, Veronika Greisberger 7,560
35. Eva Nagiller (AUT), Lavalino, Nicole Voithofer 5,330

Herren, Einzel, nach Pflicht und Technik:
1. Lambert Leclezio (FRA), Estado IFCE, Loic Devedu 9,231
2. Quentin Jabet (FRA), Ronaldo 200, Marie Struwe 8,642
3. Sam Dos Santos (NED), Chameur, Arno van de Ven 8,585
12. Dominik Eder (AUT), Asti Royal XL, Lena Kalcher-Prein 7,719

Pas-de-deux, 1. Kür
1. Chiara Congia/Justin van Gerven (GER), Highlight, Alexandra Knauf 8,863 Punkte
2. Diana Harwardt/Peter Künne (GER), DSP Sir Laulau, Hendrik Falk 8,625
3. Rebecca Greggio/Davide Zanella (ITA), Orlando Tancredi, Claudia Petesohn 8,198
4. Theresa Thiel/Dominik Eder (AUT), Pink Floyd, Veronika Greisberger 8,029
6. Romana Hintner/Eva Nagiller (AUT), Idefix, Klaus Haidacher 7,610

Gruppe, Pflicht, 1. Runde
1. Frankeich 8,068 Punkte
2. Deutschland 7,940
3. Schweiz 7,659
4. Österreich 7,419
mit Lena Bachbauer, Nina Bachbauer, Dominik Eder, Rebecca Frießer, Georg Gabl, Sarah Gollubics, Sophie Pittl, Sophia Wackerle, LF: Martina Seyrling, Pferd: Don Rudi (Voltigiergruppe RC Seefeld, T)

Zeitplan der WM Voltigieren
Mo, 8. August
8:30 Uhr Damen – Kür
13 Uhr Herren – Kür
15:30 Uhr Gruppe – 1. Kür, danach Medaillenzeremonie Gruppe, Damen und Herren Einzel

Mi, 10. August
11 Uhr Pas-de-deux – 2. Kür
13 Uhr Gruppe – 2. Kür (max. 8 Teams für Nationenpreiswertung), danach Medaillenzeremonie für Pas-de-deux und Nationenpreiswertung

Wettkampfmodus Voltigieren
Insgesamt werden fünf Medaillensätze in Dänemark vergeben: im Einzelvoltigieren der Damen und Herren, im Pas de Deux und der Königsdisziplin, im Gruppenvoltigieren. Zum zweiten Mal bei einer WM gibt es auch eine Teamwertung. In diesem Nationenpreis starten zwei Einzelvoltigierer:innen und die Gruppe. Pflicht, Technikprogramm und Kür, das sind die drei Prüfungen, die im Einzelvoltigieren zur Medaille führen. Im Pas de Deux zeigen die Paare zwei Mal ihre Kür. Die Medaillen in der Gruppe werden in einem Pflicht- und zwei Kürdurchgängen vergeben. Die besten 8 Gruppen und ihre Küren gibt es aber ein weiteres Mal zu sehen, denn im Nationenpreis werden nur Küren gezeigt.