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Qualitätssicherung durch neue Ausbildung in der Therapie mit Pferden

24.02.2022 - Das Österreichische Kuratorium für Therapeutisches Reiten (OKTR®) und der Österreichische Pferdsportverband (OEPS) haben einen gemeinsamen Schritt für die Qualitätssicherung im Ausbildungsbereich "Therapie mit Pferden" gesetzt. Alles zum neu entwickelten Lehrgang "Fachassistent*in pferdegestützte Intervention".


„Fachassistent*in pferdegestützte Interventionen“

Neues Ausbildungsangebot sichert Qualität in der Therapie mit Pferden in Österreich:

• Kooperation zwischen dem Österreichischen Pferdesportverband (OEPS) und dem Österreichischen Kuratorium für Therapeutisches Reiten (OKTR®) bringt die pferdefachliche Qualifikation auf neues Niveau.

• „Fachassistent*in pferdegestützte Intervention“ ab 2022 im Ausbildungskatalog des OEPS und Voraussetzung zur Teilnahme an OKTR® Lehrgängen.

• Die seit mehr als vier Jahrzehnten währende Partnerschaft – OEPS & OKTR® – sichert die Qualität in der Ausübung von Therapie mit Pferden in Österreich.

Fundiertes Wissen im Umgang mit Pferden

In den Lehrgängen des österreichischen Kuratoriums für Therapeutisches Reiten (OKTR®) werden neben bestimmten beruflichen Ausbildungen auch reiterliche und pferdefachliche Kenntnisse vorausgesetzt.

Bereits bisher brachten die Teilnehmer*innen ein fundiertes Wissen im Umgang mit Pferden mit, jedoch wurde nun durch das OKTR® in Kooperation mit dem OEPS eine eigene Qualifikation speziell für den Bereich "Therapie mit Pferden" entwickelt.

Im Lehrgang „Fachassistent*in pferdegestützte Intervention“ wird den Teilnehmer*innen ein breites Spektrum rund um die Arbeit mit dem Pferd (Grundlagen, Longieren, Voltigieren und Reiten) vermittelt.

Fachliches Grundlagenwissen

Die neu geschaffene Ausbildung hat das Ziel angehenden Therapeut*innen der drei Sparten des therapeutischen Reitens beim OKTR® – „Hippotherapie“, „Ergotherapie mit Pferd“ und „Heilpädagogische und Therapeutische Förderung mit dem Pferd“ (HTFP) – das fachliche Grundlagenwissen für die Durchführung pferdegestützter Interventionen näher zu bringen.

Dazu zählen vor allem die Methodik, Didaktik sowie das sicherheitsrelevante Wissen in Theorie und Praxis im Rahmen der pferdegestützten Intervention.

Der Abschluss des Lehrgangs berechtigt allerdings nicht zur selbstständigen Durchführung von Angeboten im therapeutischen Reiten oder im Pferdesport, dazu ist eine OKTR® Ausbildung erforderlich.

Qualifikation anheben, Sicherheitsvorkehrungen verankern

Absolvent*innen des Lehrgangs erhalten ein Zertifikat, welches sie als „Fachassistent*in pferdegestützte Interventionen“ berechtigt Hilfestellung bei den verschiedensten Therapien zu leisten. Diese Hilfestellungen dürfen nur in Zusammenarbeit mit einer vom OKTR® ausgebildeten Person in den Bereichen „Hippotherapie“, „Ergotherapie mit Pferd“ und „HTFP“ erfolgen. Der OEPS und das OKTR® möchten mit dieser Ausbildung auch die Qualifikation von Longen- und Pferdeführer*innen anheben und Sicherheitsvorkehrungen (wie zB: Versicherung) verankern.

Der Abschluss als „Fachassistent*in pferdegestützte Intervention“ ist unbedingte Voraussetzung um an den OKTR® Lehrgängen der vorgenannten Sparten teilzunehmen. Denn diese Basisausbildung wird dem jeweiligen Lehrgang angerechnet, womit mehr Zeit für die spezifischen Anforderungen der einzelnen Therapieform bleibt. Genauere Informationen zu den OKTR® Lehrgängen sind auf der Website www.oktr.at nachzulesen.

Nach Abschluss eines OKTR® Lehrganges in den Sparten „Hippotherapie“, „Ergotherapie mit Pferd“ und „HTFP“ ist eine selbstständige Durchführung von pferdegestützten Interventionen von allen im Curriculum erlernten Kompetenzen möglich.

"Große Chancen, Pferde in der Therapie einzusetzen"

Rolanda Fassl, Referentin Therapeutisches Reiten/OEPS begründet die Entscheidung des OEPS mit dem OKTR eine gemeinsame Ausbildung zu starten so:

"Im breiten Spektrum von tiergestützten Therapien mit Hunden, Katzen, etc. behält das Pferd seine Sonderrolle: durch seine Kraft Menschen zu tragen, seine Größe, die besonders feinen Sinne und seinen ruhigen Herzschlag, hebt es sich von anderen Tieren ab. Im direkten Umgang spürt jeder Mensch, dass Pferde unsere Physiologie und unser seelisches Wohlbefinden positiv beeinflussen. Atmung, Hautwiderstand und Herzfrequenz sowie Geräusche spielen in der Sinneswahrnehmung mindestens eine so große Rolle wie Rhythmus, Gesten und Körpersprache. All das zusammen bietet große Chancen, Pferde in der Therapie einzusetzen – sofern sowohl Pferde als auch Therapeut*innen in einer umfassenden qualitativ hochwertigen Ausbildung lernen, die Wirkungsweisen gezielt zu schulen und bewusst einzusetzen."

"Grundlegende pferdefachliche Kenntnisse vermitteln"

Prof. Dr. med. univ. Walter Strobl, Präsident des OKTR®, freut sich über diese neue Ausbildung:

"Das OKTR® steht für die Aus- und Fortbildung, Forschung und Qualitätssicherung auf dem Gebiet der pferdegestützten Interventionen in Österreich. Dies ist unser Leitsatz, den wir leben und mit dieser neu geschaffenen Ausbildung Realität werden lassen. Wir sehen, dass es immer mehr Anbieter zur Durchführung pferdegestützter Interventionen gibt, sehen aber leider auch, dass relevante Qualitätskriterien ab und an vernachlässigt werden. Daher ist es dem OKTR® wichtig, neben den einzelnen therapeutischen Ausbildungen eine fundierte Basisausbildung zu etablieren, die grundlegende pferdefachliche Kenntnisse vermittelt."

Kontakt

Für weitere Rückfragen stehen Ihnen gerne zur Verfügung:
Österreichischer Pferdesportverband (OEPS)
Tel: +43 2236-710600
E-Mail: office@oeps.at