Mutterschaftsurlaub: FEI setzt auf mehr Flexibilität

09.12.2022 - Die FEI hat Änderungen an den Regeln zum Mutterschaftsurlaub vorgenommen, für mehr Flexibilität und um den Athletinnen die Möglichkeit zu geben, die Dauer ihrer Baby-Pause an ihre individuelle Situation anzupassen.Diese Entscheidung wurde vom FEI-Vorstand bei seiner letzten Telekonferenz für 2022 am 6. Dezember getroffen.


Die bisherige Mindestdauer für einen Krankheits- und Mutterschaftsurlaub, die in die Ranglistenregeln für Springen, Dressur und Fahren aufgenommen worden war, betrug sechs Monate und die Höchstdauer 12 Monate.

Nach verschiedenen Meinungsäußerungen von Athleten, die die Flexibilität wünschten, früher als nach sechs Monaten aus dem Mutterschaftsurlaub in den Wettkampf zurückzukehren, beschloss der Vorstand, den Mindestzeitraum auf drei Monate zu verkürzen, ohne den Höchstzeitraum zu ändern, der weiterhin 12 Monate beträgt.

Darüber hinaus haben die Sportlerinnen nun die Möglichkeit, früher zurückzukehren als ursprünglich bei der Beantragung des Mutterschaftsurlaubs angegeben. Dazu müssen sie in den Disziplinen Dressur und Fahren vie Wochen vorher Bescheid geben. Für das Springen ist eine Vorankündigung von 10 Wochen erforderlich, wenn die Reiter eine Einladung über das FEI-Online-Einladungssystem erhalten wollen, aber nur vier Wochen, wenn der Sportler beabsichtigt, an der Veranstaltung aufgrund einer anderen Art von Einladung, z. B. einer OK-Einladung oder einer Wildcard, teilzunehmen.

Die entsprechenden Änderungen des Wortlauts der jeweiligen Ranglistenregeln werden in den Bereichen Springen, Dressur und Fahren auf der FEI-Website veröffentlicht. Die Bestimmungen für krankheitsbedingte Fehlzeiten bleiben unverändert, die Mindestdauer beträgt sechs Monate, die Höchstdauer 12 Monate.

Der Vorstand genehmigte auch die Aufnahme von Bestimmungen zum Krankheits-/Mutterschaftsurlaub (in der aktualisierten Fassung) in die FEI Endurance und FEI Para Dressage Ranking Rules. Die entsprechenden Ranglistenregeln werden auf der FEI-Website unter den Rubriken "Endurance" und "Para Dressage" veröffentlicht.

Das FEI Vielseitigkeits-Komitee hat in Erwägung gezogen, Bestimmungen zu medizinischem und Mutterschaftsurlaub in die Vielseitigkeits-Ranglistenregeln aufzunehmen, ist aber aus Gründen des Risikomanagements derzeit nicht dafür. Mutterschafts- und Krankheitsurlaubsregelungen für das Voltigieren werden derzeit vom Technischen Komitee geprüft und zu gegebener Zeit aktualisiert.

"Es ist eine gute Nachricht, dass der Vorstand eine größere Flexibilität bezüglich des Mutterschaftsurlaubs erlaubt hat", sagte FEI-Generalsekretärin Sabrina Ibáñez.

"Die FEI war eine der ersten internationalen Sportorganisationen, die im April 2010 Bestimmungen für den Mutterschaftsurlaub eingeführt hat, und wir sind weiterhin verpflichtet, das Wohlergehen unserer Athleten zu schützen. Diese Regeln wurden zunächst für den Springsport eingeführt und dann schrittweise auf Dressur und Fahren ausgeweitet. Dies geschah, um Athleten, die ein Baby bekommen haben, die Möglichkeit zu geben, nicht alle ihre Ranglistenpunkte zu verlieren, während sie nicht im Parcours starten. Die FEI hat auf die Reiter gehört, die den Wunsch geäußert haben, die Möglichkeit zu haben, früher als sechs Monate in den Wettkampf zurückzukehren, und das FEI Board ist sehr dafür, Athleten zu unterstützen, die eine bestmögliche Balance zwischen Familienleben und sportlicher Karriere auf hohem Niveau erreichen wollen. Die Ranglistenregeln in allen FEI-Disziplinen sind lebendige Dokumente und wir werden die Bestimmungen zum Mutterschafts- und Krankheitsurlaub immer wieder überprüfen, um sicherzustellen, dass sie relevant und fair bleiben."

Österreichs Dressur-Reiterin Timna Zach feierte Anfang September in Steyr den Staatsmeisterschaftstitel, vier Monate nach der Geburt ihres Sohnes.