Hola Espana: Österreichs Springreit-Equipe bereit für nächste EM-Überraschung

15.07.2025 - Die historische Team-Medaillensensation gelang bei der letzten Europameisterschaft 2023 in Mailand, dazwischen lag Platz 7 bei Olympia in Paris 2024 von Max Kühner. Eine mögliche historische Olympia-Einzelmedaille für Österreichs Nummer 1 im Springreiten blieb dort mit einem Abwurf am letzten Hindernis hängen. Ab Mittwoch geht es bei der FEI EM im spanischen A Coruña wieder um Edelmetall.


Die Europa-Titelkämpfe im Springreiten finden von 16. bis 20. Juli 2025 im Casas Novas Equestrian Center im Nordwesten von Spanien statt. Angeführt von Equipe-Chefin Dr. Angelika May schickt Österreich eine eingespielte Championats-Mischung mit WM-, EM- und Olympia-Erfahrung ins Rennen. Für das Team nominiert wurden: Alessandra Reich (OÖ) mit Oeli R, Katharina Rhomberg (V) mit Cuma 5, Markus Saurugg (St) mit Obora's Crunchy Nut, Max Kühner (T) mit EIC Cooley Jump the Q. Christoph Obernauer (T) zog Kleons Renegade nach dem Vet-Check zurück.

Kühner: „Es gibt eine Zeit zum Säen – und eine zum Ernten“

Max Kühner, Olympia-Siebenter, Global Champions Tour-Gesamtsieger 2024 und EM-Bronzemedaillengewinner 2023 mit dem Team, bringt EIC Cooley Jump the Q an den Start: „Cooley hat letztes Jahr die meisten Punkte zu unserem Global Champions Tour-Titel beigetragen. Er hat schon Fünf-Sterne-Prüfungen gewonnen – aber er ist eben unberechenbar in alle Richtungen. Meine drei besten Pferde sind aktuell nicht ganz fit, aber wir arbeiten intensiv daran, dass sie stärker zurückkommen als zuvor. Ich nutze die Zeit, um auch meine jüngeren Pferde aufzubauen, wie etwa EIC Daloubet, der am vergangenen Wochenende beim Rolex Grand Prix in Falsterbo mit einer Doppelnull Sechster wurde. Es gibt eben auch eine Zeit zum Säen – und dann wieder eine zum Ernten.“

Dass er aktuell nicht mehr in den Top 20 der Weltrangliste liegt, sieht Kühner gelassen: „Das ist das normale Auf und Ab einer Sportkarriere. Ich mache meine Hausaufgaben – und wenn alles zusammenpasst, kann auch diesmal wieder viel möglich sein.“

Rhomberg: „Wir wissen, wie viel zusammenpassen muss“

Eine starke Stütze des Teams ist Katharina Rhomberg mit Cuma 5 – das erfahrenste und zuverlässigste Duo im rot-weiß-roten Aufgebot. „Erwartungen hat man natürlich immer, besonders wenn man schon mit einer EM-Medaille nach Hause gekommen ist. Aber uns ist allen klar, wie viel für ein Spitzenergebnis über fünf Umläufe und vier Wettkampftage passen muss – im Team wie im Einzel. Das haben wir 2023 auch in Mailand gesehen, wo einige Top-Nationen überraschend gestrauchelt sind.“

Ihr Ziel formuliert sie klar: „Das Schönste wäre, wenn wir am Finaltag mit mehreren österreichischen Paaren am Start stehen. Wir wollen konstante Runden zeigen, den Fokus hochhalten – und dann sehen wir, was am Ende dabei rauskommt. Wir haben ein super Team mit starken Reiterinnen und Reitern, dazu sehr talentierte Pferde. Es wird spannender Sport – darauf dürfen wir uns freuen.“

Turnierverlauf und Chancen

Die Europameisterschaft beginnt am Mittwoch, 16. Juli, um 15 Uhr mit einem Zeitspringen – Fehler werden in Strafsekunden umgerechnet. Die Platzierung dieses Tages fließt sowohl in die Einzel- als auch in die Teamwertung ein. Am Donnerstag folgt der erste Team-Umlauf, am Freitag wird im Teamfinale ab 16:15 Uhr der erste Medaillensatz vergeben. Nach einem Ruhetag am Samstag folgt am Sonntag, 20. Juli, ab 14 Uhr das Einzelfinale der besten 25 Reiter:innen.

Laut „Equiratings“ liegt Österreichs Podiumschance im Teambewerb bei 6 %, die Siegchance bei 1 %. Kühner dazu: „2023 waren die Prognosen kaum besser – und am Ende standen wir überraschend am Podium. Der Sport schreibt eben manchmal die verrücktesten Geschichten.“

Blick nach vorn – auch Richtung Wien

Neben der EM blickt das Team auch auf ein besonderes Highlight im Herbst: „Wir freuen uns riesig, dass die Global Champions Tour wieder in Wien Station macht“, sagt Kühner. „Ich hoffe, dass Kathi und ich uns dort mit unseren Pferden in Bestform zeigen können.“

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