Ein oesterreichischer Dreifachsieg und zwei Olympia-Limits

28.05.2021 - Ein Hauch von Olympia wehte am Freitag zum Auftakt des 24. internationalen Viersternturniers in Achleiten (28. bis 30. Mai) durch das Schlosspark-Viereck. Den Grand Prix der Kür-Tour gewann am Vormittag die australische Olympiareiterin Simone Pearce mit Amandori und 73,478 Prozent hauchdünne 0,435 Prozentpunkte vor Österreichs Olympia-Kaderreiter Florian Bacher und Fidertraum mit einem Score von 73,043 (gefordertes Olympia-Limit des Pferdesportverbandes sind 72 Prozent). Rang 3 ging an die Tirolerin Amanda Hartung mit ihrem Dresscode Black (68,261).

Im Grand Prix der Spezial-Tour am Nachmittag gab es einen österreichischen Dreifacherfolg angeführt von Olympia-Kandidat Christian Schumach, der mit Te Quiero SF eine Runde mit dem persönlichen Rekordscore von 72,609 Prozent drehte. Hinter dem Kärntner Duo reihten sich Timna Zach mit Farant (71,87 = persönlicher Highscore!) und Astrid Neumayer mit Zap Zap (70,935) ein.


Christian Schumach resümierte zufrieden: „Te Quiero hat einen richtig guten Job gemacht, wird von Prüfung zu Prüfung immer gelassener und bekommt mehr Routine. Uns ist in seinem erst fünften Grand Prix eine fast fehlerfreie Runde gelungen, auch wenn wir nicht mit dem letzten Risiko geritten sind. Soll heißen, dass wir noch ein paar Reserven im Tank haben. Die Entwicklung stimmt mich äußerst positiv und ich bin glücklich, dass wir im Vergleich zum Turnier in Ornago prozentuell zulegen konnten. Zusammen werden wir langsam das Vertrauen von Te Quiero ausbauen, damit er noch mehr Sicherheit in seinen Runden bekommt – der Rest passiert dann von selbst. Ich genieße jeden Tag, an dem ich so ein tolles Ausnahmepferd unter meinem Sattel haben kann.“

Zu den Leistungen seiner TeamkollegInnen sagt Schumach: „Es ist unglaublich, wenn man sich die aktuelle Dichte in unserem Dressur-Team anschaut. Meiner Meinung nach ist Österreich in dieser Sparte stark im Kommen, und das stimmt mich für die nächsten Turniere und Highlights äußerst zuversichtlich.“

© CDI Achleiten
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„Wenn wir in Japan dabei sein dürfen, ist das superschön“

Der regierende Staatsmeister Florian Bacher und sein 12-jähriger Oldenburger Wallach Fidertraum toppten mit ihrer gelungenen Runde im Grand Prix der Kür-Tour in Achleiten ihre in Ornago gezeigten 72,26 Prozent mit 73,043. „Er ist sehr gut drauf, motiviert aber nicht zu heiß, auf ihn ist einfach immer Verlass“, lobt der Tokio-Kandidat seinen Sportpartner, mit dem er schon seit 8 Jahren zusammenarbeitet. Apropos Tokio. „Wenn wir in Japan dabei sein dürfen, ist das superschön, es macht mir als Turnierreiter schon seit vielen Jahren große Freude, Teil der österreichischen Equipe sein zu dürfen, das ist eine Auszeichnung. Aber extra nervös bin ich deshalb nicht, dazu bin ich nicht der Typ. Mit ist es wichtig, schöne Runden abzuliefern, egal in welchem Viereck und egal bei welchem Turnier“, sagt der 36-jährige Wiener Florian Bacher, dem dabei wohl die Erfahrung von 18 Berufsjahren als Bereiter in der Spanischen Hofreitschule entgegenkommen.

© CDI Achleiten
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Grand Prix-Siegerin Simone Pearce jubelte über ihren Sieg mit dem Olympiakandidaten Amadori, ein 10-jähriger Hengst vom Gestüt Sprehe in Lastrup bei Cloppenburg: „Das war erst der vierte Grand Prix für Amandori auf diesem Niveau und er hat trotz seiner Müdigkeit von der Anreise sich wirklich gut präsentiert. Ich bin ja in der glücklichen Lage mit Destano ein zweites Pferd reiten zu dürfen, das sich bereits für die Olympischen Spiele in Tokio qualifiziert hat. Der hat natürlich mehr Erfahrung, aber Amandori holt auf.“

Achleiten scheint ein guter Boden für die 28-Jährige aus Melbourne zu sein: im Vorjahr stellte sie hier mit Destano zwei australische Rekorde (74,152 Prozent im Grand Prix und 74,617 Prozent im Grand Prix Spezial) auf.

Auch Tirols regierende Vize-Landesmeisterin Amanda Hartung war mit Platz 3 und 68,261 erzielten Prozent mit ihrem einäugigen „Piraten“ Dresscode Black sehr zufrieden: „Es ist unser erstes internationales Turnier seit einem Jahr. National waren wir in diesem Jahr zweimal in Stadl-Paura am Start. Ich bin sehr zufrieden mit dieser schönen Runde.“

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