Viermal EM mit Chancen auf Tickets für Olympia und Paralympics

02.08.2023 - Die nächsten fünf Wochen stehen für den Österreichischen Pferdesportverband (OEPS) ganz im Zeichen der Europameisterschaften in den Disziplinen Vielseitigkeit, Springen, Paradressur und Dressur. Den Startschuss gab es am Mittwoch auf Schloss Kleßheim im Casino Salzburg bei einem Medientermin, der live auf OEPS TV powered by ClipMyHorse.TV Österreich übertragen wurde.
 
Den Auftakt im EM-Reigen macht die Vielseitigkeit von 9. bis 13. August mit der EM in Le Pin au Haras (FRA), gefolgt von der EM im Springreiten (29. August bis 3. September) in Mailand (ITA) und den gemeinsam ausgetragenen Europameisterschaften in Paradressur und Dressur (4. bis 10. September) in Riesenbeck (GER). Österreichs Teams haben dabei durchwegs Chancen sich für die Olympischen bzw. Paralympischen Spiele in Paris 2024 zu qualifizieren.
 
„In allen vier Disziplinen laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren und wir blicken mit großer Spannung auf die bevorstehenden Championate. Alle unsere Athlet:innen wollen zu den Olympischen Spielen nach Paris. Ich drücke unseren Reiter:innen ganz fest die Daumen“, sagte OEPS-Präsidentin Elisabeth Max-Theurer.


Vielseitigkeit

Bei der EM im französischen Vielseitigkeits-Mekka Le Pin au Haras, wo unlängst auch die WM ausgetragen wurde, geht es um zwei Quotenplätze für die Olympischen Spiele in Paris 2024. Daniel Dunst (ST) mit Chevalier, Katrin Khoddam-Hazrati (ST) mit Oklahoma und Lea Siegl (OÖ) mit Van Helsing P bilden Team Austria in Frankreich.

Für die letzten Vorbereitungen nützt Heeressportlerin Lea Siegl die OEPS Spring Tour powered by EPP in Kammer-Schörfling und das internationale Viersterndressurturnier in Achleiten zur Vorbereitung: „Das ist für mich die EM-Generalprobe. Am Samstag starte ich mit meinen beiden Pferden noch beim Springturnier über 1,30 Meter in Kammer-Schörfling, am Sonntag werde ich noch am Dressurturniers in Achleiten teilnehmen. Ich finde es ganz wichtig, dass wir uns in einer Turnieratmosphäre zeigen können. Man kann das im Training nie so nachstellen. Ich freue mich, dass ich im idyllischen Schlossparkviereck reiten kann. Ich will mir einfach unter Wettkampfbedingungen noch ein gutes Gefühl holen.“

Für ihre zweite Olympia-Qualifikation nach dem Debüt mit Platz 15 in Tokio ist Siegl zuversichtlich: „Momentan schaut es in der Einzelrangliste für die Olympischen Spiele in Paris 2024 sehr gut aus, aber es kann noch viel passieren. Abgerechnet wird erst am Jahressende. Ziel ist es, weiterhin gute Ergebnisse zu zeigen und im Idealfall schaffen wir die Qualifikation gleich mit dem Team.“

Springreiten

Katharina Rhomberg (V), Alessandra Reich (W) und Stefan Eder (OÖ) schafften Ende Juli den Einzug ins EEF-Finale. Ende August geht es mit Gerfried Puck und Christoph Obernauer (beide Reiter scheinen ebenfalls auf der Long-List auf), angeführt von Max Kühner (T), der sich auf den Rasenplätzen dieser Welt mit Elektric Blue P in Top-Form zeigt, zuletzt mit Platz 2 im Grand Prix von Riesenbeck (GER) und dem Sieg im Rolex Grand Prix in Dinard (FRA), zur EM nach Mailand.

Für die drei bestplatzierten Teams aus den olympischen FEI-Gruppen A und/oder B geht es dort um ein Ticket für Paris 2024, ausgenommen die bereits qualifizierten Länder Schweden, Niederlande, Großbritannien, Irland, Deutschland (alle bei der WM in Herning 2022) und Belgien (FEI Nations Cup-Finale).

Katharina Rhomberg: „Ich bin superhappy, dass ich wieder bei einem Championat reiten darf. Die Erfahrungen von der WM im letzten Jahr helfen mir. Ich bin heuer schon weniger nervös und gewisse Dinge spielen sich dann ein. Cuma ist in einer super Form. Die Saison war bislang die beste, die wir je hatten. Wir hoffen, dass das so bleibt.“

Alessandra Reich: „Für mich war es bislang eine super Saison, auch wenn sie anders gelaufen ist, wie geplant. Eigentlich wäre der Fokus auf Loyd gelegen, aber der ist nicht so fit – daher musste ich umplanen. Ich war mir am Anfang nicht sicher, ob Oeli R da gleich in die Fußstapfen treten kann und für dieses Niveau schon reif ist. Ich war sehr glücklich und überrascht, wie einfach das dann gegangen ist. Der Sieg im Grand Prix beim CSIO Bratislava vor ein paar Wochen hat uns sehr viel Selbstvertrauen gegeben.“

Was die historische Olympia-Qualifikationschance für das Team (das letzte Springreitteam im Zeichen der fünf Ringe war in Atlanta 1996 am Start) betrifft ist Reich zuversichtlich: „Wir haben als Team das Zeug, dass wir uns für die Olympischen Spiele qualifizieren. Wir reiten schon seit vielen Jahren zusammen und verstehen uns richtig gut. Die letzten Wochen, insbesondere die Erlebnisse in der EEF-Serie haben unser Teamgefüge gestärkt. Wir haben super Paare und wollen unser Potenzial bei der EM voll ausschöpfen.“

Stefan Eder: „Da das Championat in Mailand auf Rasen stattfindet, mussten wir natürlich auch in der Vorbereitung andere Wege gehen. Bei den wenigen Wiesenturnieren war ein großes Gedränge um die Startplätze. Ich denke, wir haben das aber alle ganz gut hinbekommen. Ich hatte mit Condaro das Glück im Vorjahr beim Viersternturnier dabei sein zu können. Ich kann nur sagen, Condaro fühlt sich dort sehr wohl.“

Paradressur

Bei der Paradressur-EM in Riesenbeck geht es um einen direkten Quotenplatz für die Paralympics in Paris, über das Paralympics Team-Ranking werden weitere 3 Plätze vergeben. Pepo Puch (ST), Julia Sciancalepore (K), Valentina Strobl (T) und Bernd Brugger (NÖ) werden Österreich in Deutschland vertreten. Teamleader Pepo Puch ist für die Qualifikation zuversichtlich: „Unser Team hat im ersten halben Jahr sehr gut gearbeitet, aber die anderen Nationen schlafen auch nicht. Sie arbeiten ebenfalls sehr professionell und kämpfen um die Quotenplätze. Die besten drei Teams im Paralympics Ranking fahren fix nach Paris, aktuell sind wir die Nummer eins. Wir können aber auch bei der EM den Quotenplatz holen. Also haben wir zwei Chancen, die wir nutzen können.“

Julia Sciancalepore freut sich auf Riesenbeck: „Unsere Saison hat heuer mit dem Turnier in Mannheim super angefangen. Es war unser bester Turniereinstieg, den wir jemals hatten. Mit über 72 Prozent in einem starken Feld konnten wir uns über Platz drei freuen. In Budapest konnten wir dann unseren ersten Grand-Prix-Sieg feiern. Diesen Schwung wollen wir jetzt zur Euro mitnehmen.“

Dressur

Bei der Dressur-EM in Riesenbeck sind drei Olympiaquotenplätze zu vergeben. Insgesamt werden 15 Dreierteams bei den Olympischen Spielen Paris 2024 antreten. Neben Gastgeber Frankreich haben sich die Teams aus Dänemark, Großbritannien, Deutschland, Schweden, den Niederlanden und den USA bereits bei der Dressur-WM 2022 in Herning (DEN) qualifiziert. Australien hat als bestplatziertes Team der Olympia-Gruppe G ebenfalls die Qualifikation geschafft, wie Polen in Gruppe C.

Für Victoria Max-Theurer (OÖ), Christian Schumach (K), Stefan Lehfellner (OÖ), Florian Bacher (ST) und Co. steht in dieser Woche die interne EM-Qualifikation beim internationalen Viersternturnier auf Schloss Achleiten (OÖ) auf dem Programm. Gastgeberin Elisabeth Max-Theurer: „Die Athlet:innen waren schon sehr fleißig, haben bei internationalen Turnieren gute Ergebnisse erzielt. Am Wochenende kommt es zur letzten Formüberprüfung. Sie haben in den letzten Wochen schon gezeigt, was sie können. In Achleiten müssen sie das jetzt im Grand Prix noch einmal im Viereck zeigen. Im Grund stellt sich das Team dann von selbst auf.“

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