OEPS-Medienfotosession mit Fiaker vorm Wiener Burgtheater (v.l.): Österreichs Nationenpreis-Equipechef Marcus Wallishauser, Sportdirektor Franz Kager, Teamchef Hugo Simon, Weltcupfinalist Max Kühner, CSIO-Linz-Chef Helmut Morbitzer.
Dreimal hat Hugo Simon (73) ein Weltcupfinale im Springreiten gewonnen, zweimal davon in Göteborg, Schweden. 18 Jahre nach Simons letztem Final-Start ist Max Kühner für Österreich wieder im großen Sport dabei. Beim Finale in Göteborg (23.-28.3.) setzt der 42-jährige auf den Erfahrungsschatz des rot-weiß-roten Pferdesport-Allstars.
Großer Andrang am Dienstagvormittag beim Mediengespräch des Österreichischen Pferdesportverbandes mit Weltcupfinal-Teilnehmer Max Kühner im Wiener Café Landtmann. Kein Wunder, immerhin hatte sich seit 2006 (Weltcupfinalsieger Thomas Frühmann verzichtete damals mit dem 9-jährigen The Sixth Sense auf seine elfte Finalteilnahme) kein Österreicher mehr für ein Weltcupfinale im Springreiten qualifiziert.
Der letzte österreichische Finalteilnehmer vor 18 Jahren in Helsinki (neben Anton Matin Bauer), Hugo Simon (wurde damals Achter), streute dabei vor versammelter heimischer Presse seinem designierten Nachfolger, Max Kühner, Rosen: „Max hat das sehr gut gemacht, ich habe jeden seiner Ritte gesehen, war auch selbst ein paar Mal vor Ort dabei. Er ist ein disziplinierter Reiter, der zwar sehr junge und damit unerfahrene, aber auch sehr vielversprechende Pferde zur Verfügung hat.“
Der gebürtige Bayer Kühner, der seit 2015 für Österreich reitet, bedankte sich beim Altmeister: „Hugo hat mir zum Beispiel auf der Weltcup-Etappe in Stuttgart mit seiner Erfahrung schon sehr geholfen. Ich bin sehr geehrt, dass seine Frau Margit und er mich auch beim Finale in Göteborg unterstützen werden. Wir wollen dort so viel wie möglich erreichen!“
„Dort gewinnt immer ein Österreicher, also ist jetzt Max dran“, scherzt Hugo Simon, der Göteborg kennt, wie kaum ein anderer. „Die Halle ist relativ klein, das Publikum enorm begeisterungsfähig und entsprechend laut. Keine einfache Aufgabe für junge Pferde!“
Kühner, der sich nach 11 Weltcup-Etappen als Vierzehnter der Westeuropaliga locker fürs Finale in Schweden qualifizierte, hatte dabei immerhin Größen wie Olympiasieger und Titelverteidiger Steve Guerdat, Scott Brash, Ben Maher, Ludger Beerbaum oder Rolf-Göran Bengtsson in der Abschlusstabelle hinter sich gelassen.
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Im Finale setzt die aktuelle Nummer 90 der Weltrangliste auf Electric Touch, eine 9-jährige Stute, die sich vor allem durch Sensibilität und Grundschnelligkeit auszeichnet, und Chardonnay, einen 9-jähriger sprunggewaltiger Schimmelhengst, der in Stuttgart und Verona als jüngstes Pferd des Weltcups mit den Rängen 7 und 9 für Aufsehen sorgte.
Nächstes Saisonziel Nationenpreis-Finale
Das angepeilte „Winterziel“ Weltcupfinale ist für Max Kühner erreicht, die Olympia-Qualifikation ist erst für Tokio 2020 mit diesen jungen Pferden ein Thema. Also fokussiert sich Max Kühner gleichsam als Zugpferd für Österreichs Nationenpreisteam auf den Furusiyya Nations Cup 2016 mit dem Finale in Barcelona (22.-25.9.2016; Infos hier).
Teamchef Hugo Simon lädt zur internen Ausscheidung beim internationalen Zweisternturnier in Linz Ende April (CSI2* Linz-Ebeldberg, 28.4.-1.5.): „Wir werden dort sehen, welche Reiter-Pferd-Paarungen bereit sind, den ersten Nationenpreis beim CSIO in Linz Anfang Mai zu bestreiten. Nur wer Druck aushält, ist für den großen Sport geeignet“, gibt Simon die Richtung vor.
Equipechef Marcus Wallishauser erklärt das neue FEI-Reglement: „Jede Equipe in unserer Europa Division 2 darf bei allen 7 Nationenpreisen antreten, die besten 4 Ergebnisse werden gewertet, die Top-2 erreichen das Finale der insgesamt 18 Teams aus 7 verschiedenen Ligen. Hart, aber machbar!“
Das CSIO in Linz 2016, 5.-8.5.2016, wird dann die erste Etappe für Österreichs Fixkraft Nationenpreisteam sein. Veranstaltungs-Chef Helmut Morbitzer freut sich über den sportlichen Erfolg von Kühner: „Wenn Österreich erfolgreich ist, zieht das natürlich auch noch mehr Zuschauer an. Ich wünsche unserem Nationenpreisteam in Linz einen guten Start. Wir als Veranstalter werden alles tun, dass sich das Team bei uns wohl fühlt.“
Alle Infos zum Concours de Saut International Officiel, dem einzigen vom Weltverband FEI ausgerichteten offiziellen internationalen Springturnier in Österreich (jedes Land darf pro Jahr nur ein CSIO ausschreiben) finden Sie unter linzerpferdefestival.at
Victoria Max-Theurer fix für Spiele in Rio qualifiziert
OEPS-Sportdirektor Franz Kager erreichte am Rande der Pressekonferenz, exakt 150 Tage vor der Eröffnungsfeier in Rio die Nachricht, dass Österreichs Dressur-Star Victoria Max-Theurer fix für ihre vierten Spiele qualifiziert ist: „Vici hat sich in der extrem harten Olympia-Qualifikationsgruppe B mit einem klaren Punktesieg durchgesetzt und ist jetzt, wie unser Para-Dressurteam, in Rio dabei. Es ist schön, dass sich der Österreichische Pferdesportverband insgesamt im Aufwind befindet. Steigende Mitgliederzahlen und sportlicher Erfolg, wie im Vorjahr 12 Medaillen bei FEI Welt- und Europameisterschaften, bestätigen das.“
Fotos © OEPS | Lukas Jahn
ORF Sport+ bringt heute, Dienstag um 20 Uhr einen aktuellen Beitrag zum Medientermin des Österreichischen Pferdesportverbandes mit Max Kühner und Hugo Simon in Wien.