Österreichs Max Kühner und Chardonnay (Bild (c) OEPS/Tomas Holcbecher) holen beim Weltcupfinale der Springreiter in Göteborg (SWE) am Sonntag Platz 9 und damit die erste Top-10-Platzierung für Österreich seit 21 Jahren. Damals im Jahr 1998 war Hugos Simon mit E.T. in Helsinki (FIN) Achter geworden.
Was war das für eine beeindruckende Aufholjagd des WM-Sechsten, der sich langsam aber sicher auf die Spuren des legendären "Hugo Nationale", der hier vor 40 Jahren den ersten Titel der Weltcupgeschichgte geholt hatte, macht: Kühner und sein 12-jähriger Sportpartner Chardonnay hatten von Rang 18 am Donnerstag beim Zeitspringen (nach einem Abwurf) schon am Freitag nach zwei fehlerfreien Runden den Sprung mit Platz 3 im Stechen der Top-8 auf den 10. Gesamt-Zwischenrang gemacht, um am Sonntag noch einen draufzusetzen.
Der 45-jährige Wahltiroler und sein Schimmel flogen unter dem Jubel der Zuseher im erneut ausverkauften Scandinavium (insgesamt kamen 87.800 Zuschauer in vier Tagen) in der ersten Finalrunde über die Hindernisse und lagen nach ihrer dritten fehlerfreien Runde in Folge mit insgesamt 6 Fehlerpunkten vor dem letzten Springen sogar auf dem 4. Gesamt-Zwischenrang.
Doch in Runde 2 fielen 2 Stangen, kamen also 8 Fehlerpunkte dazu, was am Ende Rang 9 bedeutete. Der Sieg ging an den Olympiasieger von 2012, Steve Guerdat (2 Fehlerpunkte), vor dessen Schweizer Teamkollegen Martin Fuchs (3) und dem schwedischen Europameister Peder Fredricson (5).
//slide-808//
Bevor es für Kühner, der 67.500 Euro Preisgeld aus Göeborg mitnimmt, zum Flughafen ging, fand er in der Stallgasse neben Chardonnays Box noch Zeit über seinen Sportpartner zu schwärmen: „Er ist einfach eines der besten Pferde der Welt, das hat er hier und auch in allen bisherigen schweren Prüfungen bewiesen. Ich hatte von Runde zu Runde ein besseres Gefühl, es hat sich alles so einfach angefühlt!“
Dass die Aufholjagd nicht noch weiter nach vorne ging, nahm er auf seine Kappe: „Vielleicht hätte ich ihn an den letzten beiden Sprüngen ein bisschen mehr unterstützen und kämpfen müssen. Aber im Nachhinein ist man immer schlauer. Tröstlich ist es, dass es auch bei zwei Nullrunden nur der vierte Platz geworden wäre.“
Auch mit Alfa Jordan, der in einem Weltranglisten-Springen am Sonntag den vierten Platz holte, konnte Kühner zufrieden sein: „Der wird immer besser und soll auch künftig in Nationenpreisen starten!“ Das zu hören wird besonders Österreichs Springreitcoach Marcus Wallishauser, der wie alle anderen Equipechefs der teilnehmenden Nationen in Göteborg dabei war, freuen.
FEI Weltcup-Finale Springreiten
Göteborg (SWE), 4.-7. April
3. Runde, Sonntag:
Springen mit zwei Runden von 1,50 bis 1,60 Meter
1. Daniel Deusser (GER), Scuderia 1918 Tobago Z 0/0
1. Martin Fuchs (SUI), Clooney 0/0
1. Steve Guerdat (SUI), Alamo 0/0
4. Peder Fredricson (SWE), Catch Me Not S 4/0
5. Abdel Said (EGY), Jumpy van de Hermitage 0/5
6. Max Kühner (AUT), Chardonnay 0/8
6. Elizabeth Madden (USA), Breitling LS 4/4
6. Niels Bruynseels (BEL), Delux van T&L 4/4
6. Olivier Philippaerts (BEL), H&M Legend Of Love 8/0
Ergebnis im Detail hier
Gesamt nach 3 Finalrunden:
1. Steve Guerdat (SUI) 2 Fehlerpunkte
2. Martin Fuchs (SUI) 3
3. Peder Fredricson (SWE) 5
9. Max Kühner (AUT) 14
Endstand im Detail hier
Veranstalter-Website: gothenburghorseshow.com
Weitere Informationen zum FEI Spring-Weltcup 2018/19 unter inside.fei.org