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Durchbruch in der Pferdesportausbildung – Das Pferd rückt in den Fokus

01.10.2014 - Wer sich im Pferdesport zur Ausbildung von anderen Aktiven berufen fühlt, oder sich gerne praktisch und theoretisch weiterbilden möchte, der findet im österreichischen Pferdesport eine Fülle an Aus- und Fortbildungen.


Wer sich im Pferdesport zur Ausbildung von anderen Aktiven berufen fühlt, oder sich gerne praktisch und theoretisch weiterbilden möchte, der findet im österreichischen Pferdesport eine Fülle an Aus-und Fortbildungen. Neben den Reitern mit den unterschiedlichsten Disziplinen in Österreich, haben natürlich auch die Voltigierer und Gespannfahren die Möglichkeit auf Aus – und Fortbildung.

 

Momentan gibt es 2 Gruppen von Ausbildungen, die OEPS-Ausbildungen wie die Übungsleiter und die Wart- Ausbildungen (wie z.B. den Reit-, oder Voltigierwart) und die staatlichen Ausbildungen wie den Instruktor und den Lehrer (die Ausbildung des Spezial-Trainers ist in Erarbeitung). In die staatliche Ausbildung der Pferdesportler sind die Bundessportakademie (BSPA) und Bundessportorganisation (BSO) involviert. Lange Zeit hat sich bei der Ausbildung nichts geändert – genau das wird nun in Kooperation des OEPS Ausbildungsreferates mit den Verantwortlichen der BSO und BSPA geändert.
 


Gerold Dautzenberg über den Durchbruch in der Pferdesportausbildung. (c) OEPS/Jahn
 

Neben dem Pferd und den Eigenheiten der jeweiligen Pferdesport-Disziplin, rückt nun auch der Pferdesportler und wichtige Inhalte wie z.B. ein richtiger  Trainingsaufbau für Mensch und Pferd in den Fokus. Themen wie die Laktat – und Pulswerte sollen nicht nur theoretisch besprochen werden, die Ausbildungsteilnehmer werden auch lernen, wie diese Werte erhoben werden. Die pferdespezifischen Einheiten betragen in Zukunft 60% des Stoffes und auch die Einheiten für den menschlichen Sportlers werden auf den jeweiligen Pferdesport und  auf Inhalte, wie zum Beispiel die beim Reiten oder Voltigieren benötigte Muskulatur des Menschen, zugeschnitten.

 

Das Projekt läuft für eine einfache Nachjustierung als „Schulversuch“, der Platz für fachliche Nachbesserungen auf Grund von praktischen Erkenntnissen lässt. Sollte die Reform in den ersten Schritten nicht so erfolgreich sein wie erhofft, so bleibt das Projekt der Reformierung aber auf jeden Fall bestehen. Um keine unnötigen Belastungen für die Ausbildungs-Teilnehmer zu erzeugen, wird die Überarbeitung der Ausbildung bei der Instruktor-Ausbildung angefangen und wird  nach erfolgreicher Durchführung auch auf alle anderen Ausbildungen übertragen werden. Ziel ist es ein System zu etablieren, dass vom Übungsleiter bis hin zu den Spezial-Trainer-Ausbildungen der verschiedenen Pferdesport-Disziplinen eine aufbauende Ausbildung gewährleistet, damit von einer Ausbildungsstufe zur nächsten auch das fachspezifische Wissen rund um das Pferd und die gewählte Disziplin aufgebaut werden kann.

 

Auch die praxisorientierte Arbeit rund um die jeweiligen Disziplinen wurde definiert und praxisnah umgesetzt. Hier rücken Themen wie die Veterinärmedizin und die Trainingslehre von Mensch und Tier in den Fokus. Dazu werden hochkarätige Profis aus Österreichs Pferdeszene in die neue Ausbildung involviert bzw. gibt es anfangs auch Unterstützung von Fachpersonen aus dem Ausland und somit auch einen Wissenstransfer nach Österreich. Das Fach „Sportbiologie und Physiologie Pferde“ wird zu Beginn vom Deutschen Matthias Bojer, seines Zeichens renommierter Diplomsportlehrer, der sich in seiner Diplomarbeit mit der reiterspezifischen Gymnastik befasst hat, unterrichtet werden. Herr Bojer hat über acht Jahre aktive Pferdesportgrößen wie zum Beispiel Ludger Beerbaum begleitet und untersucht, wie sich das Training für Pferd und den menschlichen Sportler je nach Disziplin optimieren lässt.

 

Die Lehrinhalte werden mit den Vortragenden aus der Pferdeszene im Vorfeld festgelegt und es wird ein gemeinsames Skriptum aller Vortragenden geben.

 

Erstmals wird es ein Basissemester (1. Semester) geben, in dem sämtliche spartengleiche Inhalte für die Teilnehmer aller Disziplinen zusammen gelehrt werden. Nach diesem Basissemester werden durch zwei spartenbezogene Spezialsemester die spezifischen Inhalte der jeweiligen Sparte ergänzt. Durch das gemeinsame Basissemester können sich die Teilnehmer der verschiedenen Pferdesportarten kennenlernen und durch Einblick in andere Sparten und einen fachlichen Austausch mit den Kollegen auch ihr pferdesportspezifisches Wissen erweitern.

 

Die Praxis widmet sich im Basissemester der Konditionsschulung des aktiven Pferdesportlers. Nach Absolvierung dieses Semesters gibt es für die Sparten Fahren, Voltigieren, Reiten, Western und Isländer jeweils eigene Spezialsemester, die auf die Disziplinen des jeweiligen Pferdesports eingehen.  Auch ein Praktikum von 30 Einheiten ist nach dem Basiskurs bis zum Zeitraum des zweiten Semesters vorgesehen, das von den Praktikumsbetrieben schriftlich bestätigt wird. Somit werden die im Kurs gelernten Inhalte auch praktisch erprobt.  Mit diesem Konzept soll eine neue fachspezifische und aufbauende Ausbildung vom Übungsleiter bis zur Spezial- Trainer-Ausbildung gewährleistet werden.

 

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Ihr Gerold Dautzenberg

OEPS Vizepräsident

NOEPS Präsident