Fast 80 Prozent der Bevölkerung haben eine „Beziehung“ zu Pferden und profitieren vom Sozialfaktor Pferd. Um den Naturgenuss auf dem Pferderücken unbeschwert erleben zu können, müssen Fair Play Regeln beachtet werden…
Der Umgang mit Pferden macht nicht nur Spaß und Freude, sondern ermöglicht ein besonderes Freizeiterlebnis mitten in der Natur. Die Nachfrage nach dem Pferd als Partner, Freund und Therapeut boomt. Immer mehr Menschen sehen Reiten als sinnvolle Freizeitbeschäftigung, da eine Reihe von Fähigkeiten im Umgang mit Pferden trainiert und gestärkt werden: Gleichgewichtssinn, Körperbewusstsein, Koordinationsvermögen, nonverbale Kommunikation, Grob- und Feinmotorik, Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit, soziale Kompetenz, Einfühlungsvermögen, Rücksichtsnahme, Empathie, Verantwortungsbewusstsein uvm.
Eine aktuelle Untersuchung, im Auftrag gegeben von der Plattform PferdAustria belegt, dass neben der bereits publizierten volkswirtschaftlichen Bedeutung des Pferdes in Österreich, dem Pferd eine immer größer werdende soziale Bedeutung zukommt. In Österreich gibt es derzeit rund 100.000 Pferde, Tendenz steigend, und etwa 80.000 Reiter sind im Freizeit- und Spitzensport zu finden.
Reiten als Breitensport mit wachsender Bedeutung
In der Bevölkerung wird das Reiten nicht mehr nur als Statussymbol gesehen, sondern vielmehr als gesunde Freizeitbeschäftigung, deren positive Wirkung 67 Prozent der Befragten wissenschaftlich bestätigt sehen. Die soziale Bedeutung des Pferdes wird laut Umfragen in unserer High Tech Gesellschaft noch steigen, da die Nähe zu den sensiblen Lebewesen eine besondere Beziehung ermöglicht und die Sehnsucht nach Naturverbundenheit in besonderer Weise realisiert. Das Reiten ein Breitensport mit wachsender Bedeutung ist, beweisen beeindruckende 79 Prozent der Bevölkerung, die bereits eine Beziehung zu Pferden haben. Alleine 4/5 der Mitglieder des Bundesfachverbandes für Reiten und Fahren sind Breitensportler, die Wanderreiten oder Wanderfahren in der freien Natur betreiben. Dabei ist aber wichtig, dass in der Natur gewissen Regeln eingehalten werden.
Fair Play im Wald gilt beim Naturgenuss auf dem Pferderücken
In Hinblick auf die Erschaffung eines bundesweiten Reit- und Fahrwegenetzes müssen Regeln eingehalten werden, die gemeinsam mit den Partnern in der Natur, den Grund-und Waldbesitzern, Jägern und Reitern, entwickelt wurden. Fair Play spielt dabei eine wesentliche Rolle. Nur wenn sich alle Landschaftsnutzer - egal, ob hoch zu Ross oder in der Kutsche, zu Fuß oder als Jäger und Biker – an gewisse Richtlinien halten, kann ein optimales Naturerlebnis gewährleistet werden.
Der österreichische Wald stellt ein großes Kapital dar – sowohl für die Umwelt als auch für unsere Volkswirtschaft. Um den guten Zustand unseres Waldes zu erhalten, ist richtiges Verhalten im Wald das Um und Auf. Und genau aus diesem Grund hat das Lebensministerium im Vorjahr Informationstafeln für alle Waldbesucher entwickelt, die zum richtigen Verhalten im Wald anregen sollen. Die Hinweisschilder sollen Bewusstsein, Klarheit und Verständnis bei Naturfreunden fördern und so Gefahrensituationen oder Konflikte zwischen den verschiedensten Waldbenützern vermeiden. „Sport und Fairness sind Begriffe die fix zusammengehören. Sie gelten insbesondere für Sportler, die im Wald die Herausforderung suchen – egal ob auf dem Rücken der Pferde oder auf dem Mountainbike“, so Landwirtschaftsminister und PferdAustria Präsident Josef Pröll.
„Fair Play Regeln“ Reiten – Wer oben sitzt, trägt Verantwortung
• Wir reiten nur auf markierten Wegen und akzeptieren die vereinbarten regionalen Bedingungen
• Wir reiten nicht in den Dämmerungs- oder Nachtstunden aus
• Wir sind Gäste in der Natur und verhalten uns gegenüber anderen Waldnutzern, wildlebenden Tieren und Pflanzen rücksichtsvoll. Wir nehmen unseren Hund an die Leine.
• Wir verzichten auf Ausritte nach Regenfällen oder Frostaufbrüchen.
• Wir hinterlassen die Natur so wie wir sie vorgefunden haben – ohne Abfälle.
• Reiter sind für die Sicherheit von Mensch und Tier verantwortlich.
Bild: Pressekonferenz (v.l.n.r.): Peter Lebersorger (Generalsekretär der Zentralstelle Österreichischer Landesjagdverbände), Felix Montecuccoli (Präsident der Land & Forstbetriebe Österreich), Josef Pröll (Landwirtschaftsminister), Sissy Max-Theurer (BFV-Präsidentin) und Felix Josef (Projektleiter der Studie „Die soziale Bedeutung des Pferdes in Österreich“)
Quelle: BMLFUW/ Kern