Weixelbraun glänzt in Busto Arsizio

19.05.2025 - Was für ein Wochenende für die Salzburgerin Antonia Weixelbraun! Beim CSIO Young Rider in Busto Arsizio (ITA) bewies die 20-Jährige eindrucksvoll, dass sie zur absoluten Spitze des europäischen Nachwuchs-Springreitens zählt. Erst führt sie das österreichische U21-Team (Carla Wanko, Emilie Spranz und Hannah Eggerer) mit einer Doppel-Nullrunde zu Rang drei im Nationenpreis hinter Italien und der Schweiz – und dann setzt sie mit einem souveränen Sieg im Großen Preis der Jungen Reiter noch einen drauf.

Im Sattel ihres langjährigen Sportpartners Chaloubet 3 zeigte Weixelbraun Nervenstärke und Klasse: „Im Nationenpreis waren wir echt ein starkes Team. Ich bin doppelt Null geblieben, Hanna hatte zweimal nur vier Fehler – am Ende waren wir punktgleich mit den Schweizern, aber leider eine Sekunde langsamer. Trotzdem, Rang drei war super!“, berichtet Weixelbraun. Die italienische Mannschaft war an diesem Tag nicht zu schlagen.

Doch das war für Weixelbraun erst der Anfang. Im Grand Prix der Young Rider über 1,45 m blieben lediglich zwei Reiter:innen im Grundparcours ohne Abwurf – darunter erneut die Österreicherin. „Im Stechen war ich vor dem Schweizer dran. Nach meiner Nullrunde musste er voll riskieren und hat am letzten Sprung einen Fehler kassiert!“, strahlt die Salzburgerin.


Kirchhoff: „Das war Springreiten vom Allerfeinsten“

Equipe-Chef Uli Kirchhoff, der das österreichische Nachwuchsteam betreut, war sichtlich begeistert: „Da waren 40, 50 Pferde am Start – das war kein Spaziergang, sondern ein richtig reelles Springen, technisch anspruchsvoll und sehr gut gebaut. Antonia ist dort wie aus dem Lehrbuch geritten.“

Neben Weixelbraun hob Kirchhoff auch andere Talente hervor: „Tobias Pfingstl war doppelt Null im Junioren-Nationenpreis und im Grand Prix – das ist absolute Spitzenklasse. Auch Julia Hantke hat ihre Aufgabe mit Bravour gemeistert.“

Mit Ruhe, Klarheit und Teamgeist zum Erfolg

Was Kirchhoff, selbst zweifacher Olympiasieger, besonders betont: „Man spürt eine neue Harmonie im Team. Kein Geschrei, kein Druck – wir arbeiten konstruktiv und offen miteinander. Das färbt auf die Reiterinnen und Reiter ab. Die Körpersprache, das Selbstvertrauen – da tut sich richtig was. Viele Leute aus dem Umfeld sagen mittlerweile: Seitdem ihr das so aufzieht, ist das Reiten professioneller, ansehnlicher. Und sie haben recht.“

Kirchhoff sieht großes Potenzial: „Antonia gehört da in Zukunft genauso ins Seniorenteam wie ein Tobias oder eine Lena Binder (Anm.: hat am Sonntag die zweite Etappe des AlpenSpan Grandprix in Ebreichsdorf gewonnen) – vorausgesetzt, die passenden Pferde sind da. Aber was den Zugang, das Können und die Einstellung betrifft: Da fehlt nicht viel auf die Großen.“ Nachsatz: „Für Lena war das ein toller Erfolg am Sonntag, die Leistung war wirklich gut. Aufgrund der schwierigen Bodenverhältnisse und des schlechten Wetters waren aber wenige Reiterinnen und Reiter am Start. Viele haben ihre Pferde geschont - die Saison geht ja noch lange."

Blick Richtung Europameisterschaft

Der nächste große Fixpunkt? Ganz klar: die Europameisterschaft. Kirchhoff, der die Zusammenarbeit mit dem Verband hervorstreicht, ist optimistisch: „Wir haben vier, fünf, sechs Leute, die konstant Null reiten – und das ist die Währung im Springreiten. Ob junges oder erfahrenes Pferd, ob Regen oder Sonnenschein – wenn die Null steht, bist du vorn dabei.“

Alle detaillierten Start- und Ergebnislisten gibt es HIER!

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