Pulsinger: "Ein besonderes Jahr"

14.02.2024 - Wie bewerten Sie das Auftaktevent in Salzburg?
Roland Pulsinger (Vizepräsident Österreichischer Pferdesportverband): Wir haben als Verband versucht, unsere Pferdesportlerinnen und Pferdesportler mit dieser Kick-Off-Veranstaltung bestmöglich auf Paris 2024 vorzubereiten. Wir haben die unterschiedlichen Facetten, die sie beim größten Sportereignis der Welt erwarten, aufgezeigt und entsprechende Lösungen angeboten. Meiner Meinung nach ist das den verschiedenen Vortragenden sehr gut gelungen. Besonders haben wir uns gefreut, dass alle Reiterinnen und Reiter, mit einer gesundheitsbedingten Ausnahme, am Auftaktevent teilgenommen haben. Das zeigt uns in Verbindung mit den ersten Rückmeldungen, dass wir am richtigen Weg sind, unsere Spitzensportlerinnen und Spitzensportler bestmöglich zu unterstützen. Uns ist es wichtig, dass das nicht eine einmalige Veranstaltung war, sondern wir werden sie bis Paris mit dem dafür notwendigen Support begleiten.

Der Österreichische Pferdesportverband ist in allen vier Disziplinen in Paris vertreten. Wie schätzen Sie diese erfreuliche Tatsache ein?
Pulsinger: Für uns als Verband ist es ein besonderes Jahr. Allein die historische Tatsache, dass wir mit so vielen Reiterinnen und Reitern in Paris bei den Olympischen und Paralympischen Spielen teilnehmen werden. Darüber freuen wir uns und alle, die zu diesem Erfolg beigetragen haben, sehr. Wir erwarten, dass viele Pferdesportbegeisterte die Reitbewerbe intensiv über Fernsehen und Social Media mitverfolgen werden. Für die Kinder werden neue nationale Idole geschaffen, denen sie sportlich nacheifern können. Etwas Besseres könnte dem heimischen Pferdesport nicht passieren. Unseren Athletinnen und Athleten ist bewusst, dass sie neben dem Fokus auf die persönliche sportliche Leistung, eine weitere wichtige Rolle haben: Sie vertreten Österreich, sind Vorbilder, können viel bewegen und gemeinsam etwas Herausragendes schaffen.

Es warten intensive Wochen. Wie sehen die nächsten Schritte aus?
Pulsinger: Wir geben als Verband den groben Rahmen vor. In erster Linie liegt es nun an unseren Bundesreferentinnen und Bundesreferenten sowie am Trainerteam, die detaillierte Planung in Abstimmungen mit den Athletinnen und Athleten, unter Einbindung des OEPS-Büros, durchzuführen. Im ersten Schritt werden die Turniere fixiert, wo welche Reiterinnen und Reiter mit ihren Sportpartnern an den Start gehen werden. Es warten spannende Wochen, aber wir haben alle ein gemeinsames Ziel: Wir wollen allen eine gute Vorbereitung bieten und am Ende die besten Paarungen zu den Olympischen und Paralympischen Spielen nach Paris entsenden.

Was sind Ihre persönlichen Erwartungen?

Pulsinger: Prognosen sind immer sehr schwierig, da gerade in unserem Sport bis zur letzten Sekunde viel passieren kann. Unser Spring-Team ist nach dem sensationellen Gewinn der EM-Bronzemedaille in Mailand und dem Sieg beim Finale der EEF-Turnierserie in Warschau im Flow und präsentiert sich seit Monaten in bestechender Form. Wir haben eine unerschrockene Mannschaft, die von Max Kühner angeführt wird und seine internationalen Erfahrungen helfen sicher dem gesamten Team. Aber auch in der Dressur ist Einiges möglich. In den letzten Jahren hat sich ein funktionierendes Team gebildet, das konstant gute Leistungen abliefert. Ich bin zuversichtlich, dass wir im Olympia-Viereck vor der eindrucksvollen Kulisse des Schloss Versailles großen Dressursport erleben werden. In der Vielseitigkeit hat Lea Siegl bereits in Tokio gezeigt, dass sie die Schneid hat, Top-Leistungen auf einem großen Championat abzurufen. Sie bringt für Paris mehr Erfahrungen mit, das wird ihr bei der zu erwartenden schweren Geländeprüfung sicherlich helfen. Last but not least unsere Paradressur-Reiterinnen und -Reiter. Sie haben schon oft gezeigt, dass sie für Medaillen und Spitzenplätze gut sind. Pepo Puch geht seit Jahren vorbildlich voran und hat im Zeichen der drei Agitos-Bögen schon mehrmals gezeigt, dass Österreich ganz vorne mit dabei ist. Alles in Allem freue ich mich auf jeden einzelnen Bewerb und bin sehr stolz auf unsere Aktiven, alle Trainerinnen und Trainer und Funktionäre, die zum bisherigen Erfolg beigetragen haben und sich nun dieser großen sportlichen Herausforderung stellen.


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