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OEPS setzt sich für Pferdebetriebe ein

03.03.2015 - Nach der neuen Umsatzsteuerregelung ist es die immer strengere Auslegung des Nebengewerbes, die landwirtschaftliche Pferdehalter in Bedrängnis bringt. Der Österreichische Pferdesportverband setzt auf Information und Gespräche mit den zuständigen Gremien.


Nach der neuen Umsatzsteuerregelung ist es die immer strengere Auslegung des Nebengewerbes, die landwirtschaftliche Pferdehalter in Bedrängnis bringt. Der Österreichische Pferdesportverband setzt auf Information und Gespräche mit den zuständigen Gremien.
 

Bereits im Mai 2014 hat der Österreichische Pferdesportverband OEPS ein Positionspapier verfasst und veröffentlicht (siehe Pferderevue 7/2014), das im Wesentlichen dasselbe Ziel verfolgt wie die jüngst von der Zentralen Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Pferdezüchter (ZAP) lancierte Petition. Mit einem Unterschied: Der OEPS fühlt sich für alle seine Mitglieder verantwortlich und vertritt sowohl gewerbliche als auch landwirtschaftliche Einstellbetriebe.

 

Der OEPS setzt sich klar dafür ein, dass kleine landwirtschaftliche Betriebe, die Pferde einstellen, weiterhin als landwirtschaftliche Betriebe arbeiten können und damit das Einstellen von Pferden für Pferdehalter leistbar bleibt. Die Haltung von Pferden für Hobby und Sport muss auch in Zukunft für Menschen mit einem durchschnittlichen Einkommen finanziell möglich sein. Die kleinen landwirtschaftlichen Pferdeeinstellbetriebe erfüllen einen wichtigen Beitrag im Sinne der Unterstützung des Sportes und einer ökologisch sinnvollen Erhaltung unserer Kulturlandschaft.
 

Information aus erster Hand: OEPS-Vizepräsident Gerold Dautzenberg (Bildmitte) organisierte wie schon im Vorjahr eine Info-Tour mit Experten aus Landwirtschaftskammer (Dr. Martin Jilch, r.), Wirtschaftskammer, dem Land NÖ und dem Steuerrechts-Profi Karl Bruckner (2. v. l.).
Foto (c) OEPS/Daniel Winkler

Das Positionspapier wurde allen involvierten Stellen (Wirtschaftskammer, Landwirtschaftskammer) zur Kenntnis gebracht. Es wurde auch versucht, Gespräche mit den zuständigen Stellen zu führen. Da der OEPS allerdings in der Sache nicht Partei ist (der OEPS fungiert nur als Fachverband), ist er auf den guten Willen der Kammern und Ministerien angewiesen. Gestützt auf die Ergebnisse der aktuellen Online-Umfrage „Zusammen gegen die Teuerung in der Pferderhaltung“ des OEPS wird weiterhin intensiv das Gespräch gesucht.


Montag, 2. März 2015, Hotel-Restaurant Böck "Roter Hahn" in St. Pölten. Mehr als 50 Besucher informierten sich über die gesetzliche Situation bei der Umstellung von landwirtschaftlichen Einstellbetrieben auf Gewerbebetriebe. Es wurde heiß diskutiert. "Uns geht es um Arbeitsplätze und die Pferdepopulation. Einen Stab kann man brechen, ein vereintes Bündel nicht. Daher müssen wir zusammenhalten", forderte NOEPS-Präsident Dautzenberg und erntete Applaus. Zum Bericht auf pferderevue.at 
Foto (c) OEPS/Daniel Winkler

Inhaltliche Position des OEPS zur gewerberechtlichen Behandlung der Pensionspferdehaltung:

 

Die derzeit ausgeübte Pensionspferdehalter im Rahmen des bäuerlichen Nebengewerbes muss auch weiterhin – weitestgehend unter den derzeitigen Bedingungen – möglich sein. Diese Bedingungen sind:

 

  • Die Pensionspferdehaltung erfolgt flächengebunden. Der GVE-Besatz pro Hektar orientiert sich dabei an den Vorgaben für den zulässigen Stickstoffeintrag.
  • Die Pensionspferdehaltung ist als landwirtschaftliche Tätigkeit anzuerkennen. Damit fällt auch das Erfordernis, dass die Tätigkeit untergeordnet ist, weg.
  • Für Tätigkeiten, die über die Tierhaltung hinausgehen, gelten dieselben Bestimmungen wie bei allen anderen landwirtschaftlichen Betrieben.

 

Mit diesen einfachen Festlegungen wird sichergestellt, dass die Pensionspferdehaltung in der derzeitigen Form weiter möglich ist, dass aber unerwünschte Auswüchse verhindert werden können.

 

Die Definition der Pensionspferdehaltung als landwirtschaftliche Tätigkeit ist sachlich gerechtfertigt. Es ist nicht einzusehen, dass die flächengebundene Pferdehaltung anders gesehen wird, als die Haltung anderer landwirtschaftlicher Tiere wie Rindern, Schafe, Ziegen oder Lamas. Die Haltung der Pferde mit Fütterung und Pflege ist eine landwirtschaftliche Tätigkeit. Daran ändert auch der Umstand nichts, dass sich die Pferde nicht im Eigentum des Halters befinden. Sie befinden sich jedenfalls im Gewahrsam und in der Verantwortung des Pensionspferdehalters. Die Pferdehaltung erfordert zumindest dieselben fachlichen Voraussetzungen wie die Haltung anderer landwirtschaftlicher Tiere.

 

Die Flächenbindung stellt sicher, dass die Pensionspferdehaltung nachhaltig und ökologisch verträglich erfolgt.

 

Im Sinne einer gemeinsamen Anstrengung begrüßt und unterstützt der OEPS jede Aktivität, die seinen Mitgliedern und der Pferdewirtschaft eine Verbesserung der Zukunftsaussichten bringt.

 

Petition für faire Bedingungen in Österreichs Pferdewirtschaft

Die immer strengere Auslegung der Gewerbeordnung schwebt wie ein Damoklesschwert über vielen landwirtschaftlichen Pferdeeinstellbetrieben in Österreich. In einer Online-Petition fordert die Zentrale Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Pferdezüchter nun eine entsprechende Anpassung, damit betroffene Betriebe auch weiterhin reelle Überlebenschancen haben.

 

Hier geht's zur Petition der ZAP.