Max-Theurer glänzt erneut – Simoncic & Jöbstl begeistern

15.06.2025 - Das internationale Vier-Stern-Dressurturnier in Achleiten (OÖ) fand am Sonntag mit dem Grand Prix Special und dem nächsten Heimsieg von Victoria Max-Theurer und Abegglen FH NRW seinen Höhepunkt. Felicita Simoncic war im U25-Grand-Prix eine Klasse für sich und sorgte mit Four Legend und Immowert’s Ivar für einen persönlichen Doppelsieg. Bei den Jungen Reitern begeisterten Florentina Jöbstl und Bodyguard 49 einmal mehr die Jury. Emilia Brandstätter und Weena setzten sich beim Junioren-Finale durch.

Nach Abschluss des Pflichtturniers (YR und U25) in Achleiten – zwei Wahlturniere wurden bereits absolviert – im Rahmen der EM-Sichtung wird nun folgender Nominierungsvorschlag an das Direktorium des Österreichischen Pferdesportverbandes übermittelt: Die Dressur-Europameisterschaften der Jungen Reiter und U25 finden von 10. bis 13. Juli in Kronberg (GER) statt.

„In den letzten Wochen haben unsere Reiter:innen sehr gute Leistungen und eine ansprechende Entwicklung gezeigt. Nach Berücksichtigung aller Ergebnisse (Anm.: Pflichtturnier und zwei Wahlturniere) haben acht Paarungen die Vorgaben erfüllt. Demnach werden für die Europameisterschaft in Kronberg acht Reiter:innen (Anm.: 2× U25 und 6× Junge Reiter) vorschlagen“, sagt Dressur-Referentin Dr. Ursula Barth über den EM-Kader, der vorerst nominativ genannt wird.

Felicita Simoncic mit Four Legend und Paul Jöbstl mit Die Baroness kommen für die U25-EM in Frage. Bei den Jungen Reitern haben Florentina Jöbstl mit Bodyguard 49, Fanny Jöbstl mit Elastico, Valentina Friedl mit Korefan, Oskar Ochsenhofer mit Siesta Key, Katharina Zajic mit Fidelio und Corinna Gebhard mit Bellagio 16.


Emotionaler Heimsieg für Max-Theurer

Die 39-jährige Oberösterreicherin und ihr Olympiapferd wurden von der hochkarätigen Jury im abschließenden Grand Prix Special mit 74,510 Prozent bewertet und trugen sich bereits zum neunten Mal beim Heimturnier in Achleiten in die Siegesliste ein. Platz zwei holte nach einer ebenfalls starken Vorstellung der Finne Henri Ruoste mit Tiffany’s Diamond (73,894 %). Charlotta Rogerson (SUI) komplettierte mit Bonheur de la Vie und 69,213 Prozent die Top 3. Der zweifache Dressur-Staatsmeister Peter Gmoser beendete den Bewerb mit Dante’s Daiquiri (67,404 %) auf Rang 5.

„Ich war heute wirklich sehr zufrieden mit ihm. Er hat mir richtig gut zugemacht, mit starken Punkten und sogar ein paar Neunern – das war beeindruckend. Natürlich gibt es noch Verbesserungspotenzial, vor allem bei der Priorisierung einzelner Elemente, aber insgesamt war der Ritt sehr schön und entspannt. Besonders positiv war seine Ausstrahlung – heute war er viel relaxter, was sich direkt auf das Gefühl im Sattel ausgewirkt hat“, berichtete die mehrfache Olympiateilnehmerin und ergänzte: „Ich habe mich rundum wohlgefühlt. Die Kommunikation mit dem Pferd ist für mich ein zentrales Element: über Körpersprache, Vertrauen und stetige Aufmerksamkeit. Man gibt Sicherheit, lobt zwischendurch – das ist wichtig. Und heute hat einfach vieles gepasst. Ich bin richtig happy.“

Young Rider: Jöbstl und Bodyguard das Maß der Dinge

Nach der Team-Prüfung am Samstag gewann das Duo Florentina Jöbstl und Bodyguard 49 auch das Individual. Und wieder lieferten die beiden mit einer Wertungsnote von 71,519 Prozent eine Runde jenseits der 70-Prozent-Marke. „Ich glaube, wir haben heute wieder sehr gut zusammengefunden – der Galopp war gut, der Trab schwungvoll, es war eine harmonische Prüfung. Feilen kann man immer – für mich geht es darum, noch präziser zu reiten: Linien exakt treffen, Tourengröße einhalten, Pirouette am richtigen Punkt ausführen“, verrät die glückliche Siegerin. „Ich fühle mich gut vorbereitet, aber Perfektion kann man nie garantieren – trotzdem gibt mir dieses Wochenende viel Selbstvertrauen für die die nächsten Turniere.“

Am Vortag holte Fanny Jöbstl mit Elastico noch Rang zwei, am Sonntag wurde es Rang 3. Mit 69,853 Prozent musste sie der Deutschen Capri-Marie Raum mit Echt Stark 3 (69,902 %) hauchdünn den Vortritt lassen. „Es ist richtig cool, dass wir das alles im Familienverbund – sprich mit meiner Schwester und meinem Bruder – erleben können. Wir unterstützen uns gegenseitig, das macht es einfacher und emotional noch intensiver“, verriet Florentina Jöbstl.

U25: Doppelsieg für Simoncic

Felicita Simoncic fixierte am Sonntag im Schlossparkviereck von Schloss Achleiten den Doppelsieg im U25-Tour. Nach dem Sieg in der Intermediate II gewann die 20-Jährige auch den Grand Prix mit Four Legends mit 73,154 Prozent. Damit war die Wienerin die Einzige im gesamten Starter:innenfeld mit einer Wertnote über 70 Prozent.
„Ich bin mega zufrieden – ich bin mit so einer positiven Einstellung ins Turnier gestartet und konnte das heute einfach voll durchziehen. Zweimal über 72 Prozent im U25-Grand Prix zu reiten, ist wirklich ein Wahnsinn – ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“, zeigte sich Simoncic gerührt.

Nachsatz: „Ich merke, dass wir langsam wirklich ein Team sind – dieses Vertrauen und das gute Gefühl geben mir einen richtigen Ego-Push für die kommenden Aufgaben und Championate.“
Und damit nicht genug: Auch mit ihrem zweiten Pferd, Immowert’s Ivar, lieferte Simoncic eine saubere Runde ab, wurde mit 67,615 Prozent bewertet und fixierte mit Platz zwei ihren persönlichen Doppelsieg. Adrian Munoz Jurado (ESP) mit Pramwaldhof’s Scubido (66,975 %) schaffte es als Dritter ebenfalls noch auf das Siegespodest.

Brandstätter entscheidet Junioren-Finale für sich

Am Sonntag stand als erster Bewerb des Tages die FEI-Juniors-Individual-Prüfung als großes internationales Finale für Jugendliche bis 18 Jahre auf dem Programm. Nach dem Sieg von Lena Abfalterer und La Bella Rose am Samstag konnte sich zum Abschluss Emilia Brandstätter mit Weena und 68,794 Prozent knapp durchsetzen. Platz zwei ging an die Siegerin des Vortages: Abfalterer und ihr Sportpartner wurden mit 68,529 Prozent bewertet. Der Italiener Matteo Borghesi und Foldbergs Dantino (68,235) komplettierten als Dritte das Siegespodest.

Für Brandstätter, die nach Máriakálnok in Achleiten ihr zweites Wahlturnier der EM-Sichtung bestritt, war es eine emotionale Achterbahnfahrt – am Samstag noch Vierte, am Sonntag ganz oben auf dem Podest. „Es war heute einfach ein besseres Gefühl. Weena hat viel mehr auf mich gehört, wir waren viel mehr gemeinsam unterwegs in der Prüfung als gestern“, beschreibt die Oberösterreicherin sichtlich bewegt ihren Ritt. Am Vortag habe die Nervosität noch eine Rolle gespielt – „heute haben wir das wirklich gut gemeistert. Die Seitengänge – also die Traversalen – waren wirklich gut, egal ob im Trab oder Galopp. Und insgesamt lag uns der Galopp heute besser als gestern“, sagt die Siegerin.

In der nächsten Woche wartet mit dem Dressurturnier in Brünn das mit Spannung erwartete Pflichtturnier für die Junioren-Europameisterschaft im französischen Le Mans (28.07. bis 03.08.).

Alle detaillierten Start- und Ergebnislisten gibt es HIER!

Schlagwörter dieser Seite