Kein Glückstag für die Favoriten
Mit einer Ausfallsquote von über 60 Prozent zählte der EM-Kurs zu den anspruchsvollsten der letzten Jahre. Weder Titelanwärterinnen wie die Doppel-Europameisterin Sabrina Arnold noch die mehrfache Championesse Maria Álvarez Pontón erreichten das Ziel. Auch „Les Bleus“, das französische Weltmeisterteam von 2024, blieb bei der EM 2025 ohne gewertetes Ergebnis.
Im Einzelbewerb holte die Niederländerin Marijke Visser mit der 13-jährigen Vollblutaraberstute Chaitana des Chaises den Europameistertitel – es war die erste Einzelmedaille für die Niederlande bei einer Distanz-EM. Silber ging an France Paul (Frankreich) mit D’Arohz Rouge du Val, Bronze an Gil Berenguer Carrera (Spanien) mit Jilguero II. In der Teamwertung siegte Spanien vor Italien und den Niederlanden.
Distanzreiten ist ein herausfordernder Sport und funktioniert nur im Team. Die Crew kümmert sich um Pferd und Reiter:in an zugewiesenen Punkten auf der Strecke sowie im Vetgate – die Anzahl der Helfer:innen ist dabei streng reguliert.
Die 160 Kilometer von Castiglione del Lago waren in sechs Teilstrecken unterteilt. Nach jeder Teilstrecke kehren die Pferde zum Startpunkt zurück, wo sie innerhalb von 15 Minuten einen Puls von höchstens 64 Schlägen pro Minute erreichen müssen – während die Reitzeit weiterläuft. Anschließend erfolgt eine umfassende tierärztliche Untersuchung mit Pulsnahme, Vortraben sowie der Überprüfung festgelegter Parameter wie Hydratation, Muskulatur, Darmgeräusche, Rücken und Gurtlage. Nur Pferde, die vom Tierarzt als „fit to continue“ eingestuft werden, dürfen nach der vorgeschriebenen Pause von 40 Minuten in die nächste Etappe starten.