EEF zieht Bilanz der FEI-Generalversammlung 2025 in Hongkong

14.11.2025 - Die European Equestrian Federation (EEF) nahm vergangene Woche an der FEI General Assembly 2025 in Hongkong (China) teil. Dort kamen nationale Pferdesportverbände aus aller Welt zusammen, um über Governance, Wettkampfregelungen, Pferdewohl sowie strategische Initiativen für die Zukunft des Pferdesports zu beraten.

Für die europäische Pferdesportgemeinschaft unterstrich die Versammlung Europas anhaltende Bemühungen, seine Präsenz und Stimme auf internationaler Ebene weiter zu stärken. Die EEF hebt die wichtigsten Entwicklungen hervor und erläutert, was sie für europäische Athletinnen und Athleten, Offizielle und Stakeholder bedeuten.


Bereits im Vorfeld der General Assembly zeigte das EEF-Regionaltreffen am 5. November die starke europäische Geschlossenheit. In strategischen und konstruktiven Gesprächen bereiteten die Mitgliedsverbände gemeinsam die Generalversammlung vor, diskutierten die FEI-Regeln aller Disziplinen und tauschten innovative Best Practices aus. Dazu gehörten etwa neue Gesetzesentwicklungen zum Pferdewohl aus Dänemark, Großbritanniens Pionierarbeit zur Erforschung des sozialen Werts des Pferdesports sowie eine Präsentation des polnischen Verbandes zu den Erfolgen der diesjährigen EquiMental-Konferenz und ihrer Vision, Sport, Wissenschaft und Wirtschaft im Pferdesektor stärker miteinander zu vernetzen.

Ein besonderer Höhepunkt für die europäische Pferdesportgemeinschaft war die starke Repräsentation der EEF in den FEI-Gremien. EEF-Präsident Quentin Simonet (FRA) wurde von der Generalversammlung für die Amtszeit 2025–2022026 zum Präsidenten der FEI-Regionalgruppe Europa gewählt – als Nachfolger von Theo Ploegmakers, der zuvor zurückgetreten war. EEF-Vorstandsmitglied Elisabeth Max-Theurer (AUT) wurde für denselben Zeitraum zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Zudem wurde EEF-Vizepräsident Simone Perillo (ITA) für die Amtszeit 2025–2029 zum ersten Vizepräsidenten der Regionalgruppe ernannt, begleitet von EEF-Boardmitglied Peter Cholakov (BUL) als stellvertretendem Vorsitzenden. Diese Besetzungen sichern Europa eine führende Stimme in den Entscheidungsprozessen der FEI.

Darüber hinaus wurden mehrere EEF-Mitglieder in FEI-Kommissionen und Gremien berufen, wodurch Europas Einfluss auf globale Regelwerke, Strategien und sportpolitische Initiativen weiter gestärkt wird. Gemeinsam markieren diese Ernennungen einen bedeutenden Schritt zur Stärkung der Rolle Europas in der internationalen Pferdesport-Governance.

Die FEI-Generalversammlung verabschiedete zudem die neue Rollenbeschreibung für den FEI-Präsidenten sowie die Qualifikationssysteme für die Olympischen Wettbewerbe im Springen, in der Dressur und der Vielseitigkeit sowie das Qualifikationssystem für die Paralympics 2028 in Los Angeles. Damit wird eine klare Governance und ein transparenter Qualifikationsweg für die Athletinnen und Athleten gewährleistet.
Ein Schwerpunkt der Versammlung lag auf der umfassenden Überarbeitung der FEI-Springregeln, die am 1. Januar 2026 in Kraft treten. Die Neuerungen sollen Klarheit, Konsistenz und Fairness verbessern. Besonders hervorgehoben wurde eine Abstimmung zu Artikel 259 (Springen – Verwarnungen). Die EEF wird weiterhin aktiv Feedback der nationalen Verbände, Athletinnen und Athleten, Offiziellen und Tierärztinnen und Tierärzte sammeln und sich für weitere notwendige Anpassungen einsetzen – insbesondere im Sinne des Pferdewohls und der Integrität des Sports.

Die FEI stellte außerdem „Equipass“ vor – einen digitalen Pferdepass zur Verbesserung der Identifikation, Biosicherheit und internationalen Mobilität von Pferden. Die EEF begrüßt diese Innovation, die Gesundheit, Tierschutz und logistische Abläufe im europäischen und globalen Pferdesport unterstützt.

Ein weiteres wichtiges Thema war die Teilnahme russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten. Die Mehrheit der Generalversammlung stimmte dafür, ihre Teilnahme unter neutraler Flagge ab dem 1. Januar 2026 wieder zuzulassen und FEI-Veranstaltungen in Belarus zu gestatten. Angesichts des andauernden Angriffskrieges gegen die Ukraine bleibt die EEF jedoch bei ihrer ablehnenden Haltung und betont, dass die Bedingungen für eine wirklich neutrale Rückkehr derzeit nicht erfüllt seien. Die EEF steht solidarisch zur ukrainischen Pferdesportgemeinschaft und setzt sich für Entscheidungen ein, die Integrität, Fairness und Sicherheit im internationalen Sport priorisieren.

Weitere zentrale Themen der Versammlung waren Aktualisierungen der veterinärmedizinischen Regeln, neue Maßnahmen im Bereich Pferdewohl und Sicherheit, der FEI Welfare Action Plan, die Equine Welfare Advisory Group sowie verbesserte Protokolle für Pferdetransport und Krankheitsüberwachung. Diese Initiativen zielen darauf ab, das Pferdewohl fest im Zentrum des Sports zu verankern – ein Anliegen, das die EEF nachdrücklich unterstützt.

Die European Equestrian Federation gratuliert allen Mitgliedern, die in FEI-Führungspositionen berufen wurden, und wertet dies als Stärkung des europäischen Einflusses im internationalen Pferdesport. Die EEF freut sich auf die weitere enge Zusammenarbeit mit den nationalen Verbänden und Stakeholdern und bleibt dem Ziel verpflichtet, für europäische Athletinnen und Athleten, Offizielle und Pferde bestmögliche Rahmenbedingungen, faire Wettbewerbe und hohe Standards im Bereich Welfare und Integrität sicherzustellen.

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