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Driving Pony WM 2005

16.07.2005 - Marathon – die Königsdisziplin der Weltmeisterschaft


Bei idealen Bedingungen, das Wetter war bewölkt und kühl, begannen am Samstag um 8 Uhr, die Geländeprüfung der Weltmeisterschaft im Gespannfahren mit Ponies, in Catton Hall. Zuschauermassen strömten das herrliche Gelände rund um den Landsitz.

 

Die Phase A führte durch die wunderschöne hügelige Landschaft von South Derbyshire. Die gesamte Strecke war erstklassig ausgeflaggt und verlief abwechslungsreich nur auf zu dem Landsitz Catton Hall gehörigen Eigengrund.

Die Schrittphase, leicht hügelig, stellte für die Österreicher keine Schwierigkeit da, die geforderten Ansprüche mit einem Tempo von 6 km/h zu bewältigen.

Von Beginn an war die Phase E vom Gelände her äußerst anspruchsvoll und kräfteraubend. Die optisch wunderschönen Hindernisse waren nach der Planung des, auch bei der WM in Salzburg tätigen  Parcouerbauer aus Deutschland, Dr. Wolfgang Asendorf, extrem eng und schwierig ausgeflaggt.
Acht Hindernisse mit sechs Durchfahrten – absolut weltmeisterschaftliches Anforderungsprofil. Ständige Anstiege nach den Hindernissen forderten die Pferde ungemein.

Das erste Hindernis, „Cross the Channel“  wurde für mehrere Gespanne ein Problem. Die Hanglage unterschätzend und mit zuviel Ehrgeiz beginnend, kippten einige um.
Wie auch alle weiteren Hindernisse, technisch außergewöhnlich anspruchsvoll, ein Beginn der es in sich hatte.

Daran angrenzend das zweite Hindernis – „ The Hill“. Als Indianerdorf designed, mit sehr steilen Ab- und Auffahrten, ein echtes Kriterium, insbesondere für die Einspänner.

 

„The Snow Flake“ kam an Dritter Stelle, gefolgt vom Naturhindernis im Wald „The Pine Grove und daran angrenzend „The Beach Grove“.

Das sechste Hindernis – „George´s Alley“ zeichnete sich durch die zahlreichen Durchfahrtsvarianten aus und es gab sehr individuelle Fahrrouten der Gespanne.

Zuschauermagnet, wie bei jedem Marathon – das Wasserhindernis „The Splish-Splash“, Die Einfahrt ging über ein steile Holzbrücke in das Wasser, und ist von allen Fahren mit sehr viel Respekt gefahren worden. Sehr weitläufig, mehrere spritzende Wasserein- und ausfahrten, Fahrsportdynamik pur!

Abschließend kam das Hindernis „Robin´s Ramp“, mit einem mehrmals zu überfahrenen Hügel in der Mitte, und man konnte man vielen Pferden die Anstrengung der hinter ihnen liegenden Strecke ansehen.

 

Zusammenfassend ist zu sagen, daß der Marathon „Weltmeisterschaftsgerecht“ von höchstem Anspruch war, Fair gebaut und durch das fahrerische Können aller Teilnehmer und deren überlegtes manövrieren ihrer Gespann, kam es zu keinerlei unschönen Bildern.


Das Österreichische Team schlug sich tapfer, alle kamen gesund ins Ziel. Von einem fast 100 köpfigen, lautstarken und fahnenschwingenden Fanclub, wurden die Österreicher durch die Hindernisse geleitet. Man konnte sich an den Rot-Weis-Roten Fahnen orientieren, wo gerade ein Österreicher aktiv in den Hindernissen war.

Bei den Einspänner ging der Kärntner Karl Cvörnjek als erster Österreicher an den Start.   Sein wunderschöner Haflingerhengst  Aristokrat war derart übereifrig, daß am Anfang der A Phase, der Hengst für  200 m die Tempowahl übernahm.
Die Hindernisse meisterte das Team vorbildlich, sodass  der erste Österreicher bei den Einspänner auch der erfolgreichste im Endergebnis war, plaziert am 8. Platz.

 

Harald Ebner, der im Marathon an die 19 Stelle fuhr, zeigte sich verärgert über seine Unkonzentriertheit. „Das Pferd war super, die zusätzlichen Wege hätte ich mit sparen können“. Ausgangsposition für das morgige Hindernisfahren Rang 29.

 

Stefan Gratz lieferte den Zuseher einige Schreckenssekunden. Gleich am Beginn des Hindernisses 1 kam es zu einem zu einem Sturz des Gespannes. Souverän löste das Team diese brenzliche Situation.  Den Marathonwagen, ohne fremde Hilfe wieder auf die Räder gestellt, den Haflinger Phönix wieder auf die Beine gebracht – fuhren sie, äußerst nervenstark , den Marathon nach Hause. Resümee Platz 34, mit 60 Strafpunkten durch das Missgeschick, im Marathon.

 

Der Oberösterreicher Erich Pürstinger erreichte mit einer sehr durchdachten Fahrt Platz 26, erwischte leider auch eines der mehreren abwerfbaren Elemente in einem Hindernis, und geht am 28. Platz liegend, voller Motivation sich zu verbessern, morgen in den Kegelparcours.

 

Bei den Zweispännern ging Rupert Ganhör, der Drittplazierte nach der Dressur, als erster des Teams Austria an den Start und fuhr souverän die Hindernisse, die seiner Meinung nach für Haflinger mit äußerst engen Wendungen gesteckt waren, und die „leichteren“ Pony Rassen  bevorzugten.
Durch eine zu rasante Fahrt zwischen den Hindernissen, wurden dem Gespann Zeitfehler aus der Phase angerechnet, Platz 15 im Marathon, in der Zwischenwertung auf einer chancenreichen Position 6.

 

Der zweite Österreicher bei den Zweispännern, Markus Remer, fuhr beherzt, meisterte die Hindernisse, wenn auch teilweise nur auf zwei Rädern, in einer hervorragenden Zeit und wurde auf dem 6. Rang plaziert, in der Zwischenwertung, nach Dressur und Marathon, ist das der 11. Platz.

 

Die österreichischen Vierspänner startenden mit dem Marathonseriensieger der vergangenen Monate, Peter Schenk, in den Bewerb. Mit viel, bereits zu einem Markenzeichen von ihn gewordenen, Gepfeiffe, engsten Wendungen und viel Speed bei den Ausfahrten, wurde er am Ende am 7. Stelle gereiht - Zwischenergebnis Platz 8.

Michael Broger, unterwegs mit seinen wunderschönen Welsh Cop Füchsen, hatte Probleme mit seinem vorne rechts eingespannten Hengst „Mister Ruska Vincent“, der während des Marathons laut seines Fahrers mehr darauf bedacht war, die Augen der über 25.000 Zuseher auf seine Attraktivität zu lenken, als seine volles Engagement der Bewältigung der Hindernisse zu widmen. Platz 16 im Marathon, in der Wertung vor den Hindernisfahren auf dem 17. Rang.

 

Sonntag findet die Weltmeisterschaft mit dem Hindernisfahren ihren krönenden Abschluss. Die Österreichischen Fahrer sind hoch motiviert ihre Plazierungen zu verbessern.

 

Jacqueline Zimmermann live aus Catton Hall - UK

 

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