07.08.2022 - Zweiter Wettkampftag der Pferdesport-Weltmeisterschaft in Herning (DEN) mit der ersten Medaillenentscheidung in der Dressur. Gastgeber Dänemark holte Gold (235,451 Prozentpunkte) vor Großbritannien (234,223) und dem entthronten Titelverteidiger Deutschland (230,791).

Österreichs Equipe mit Florian Bacher, Christian Schumach, Stefan Lehfellner und Victoria Max-Theurer belegte mit 212,344 Punkten Platz 9 und zeigte seine olympischen Ambitionen für Paris 2024 (die Top-6-Teams sind direkt für Olympia qualifiziert).

Allen voran Florian Bacher mit Fidertraum OLD, der sich mit dem persönlichen Highscore von 73,447 Prozent auf Rang 20 locker für die Top-30 qualifizierte. Diese werden am Montag in der schwierigsten Dressurprüfung der Welt, dem Grand Prix Spezial, um die ersten Einzelmedaillen reiten.

„Nach zweimal EM und einmal Olympia war das unser viertes Championat, unsere erste WM. Hier in Herning persönliche Bestleistung zu reiten, ist ein Traum. Fider war so bei mir, so fokussiert trotz der dichten Stadionatmosphäre!“, jubelte der 36-jährige geborene Wiener, der für die Steiermark reitet.

„Es hat sich richtig gut angefühlt im Viereck. In der Vorbereitung haben wir bei einigen Turniere nach einer Verletzung noch auf Sparflamme kochen müssen. Aber im Training in den letzten Wochen vor Herning hatte ich schon ein sehr gutes Gefühl“, sagt Florian Bacher.

Der ehemalige Reiter der Spanischen Hofreitschule beschwört vor allem Österreichs Teamgeist. „Wir sind in den letzten Jahren als Team sehr gut zusammengewachsen, hier hilft jeder jedem. Das Niveau wird immer höher. Nicht nur der A-Kader, sondern auch viele Paare darüber hinaus haben gezeigt, dass wir Österreicher reiterlich nicht so weit von der Weltspitze entfernt sind. Das sehen auch die internationalen Richter so. Nächstes Jahr bei der EM in Riesenbeck geht es um die restlichen 3 Olympia-Plätze für Paris. Nach dieser Leistung können wir voller Zuversicht dorthin fahren.“

Und das, obwohl Österreichs Teamleaderin Victoria Max-Theurer und ihr 11-jähriger Totilas-Sohn Birkhof’s Topas leider nicht ihre Normalleistungen abrufen konnten. Mit 68,680 Prozent blieb das rot-weiß-rote Top-Paar weit unter den Prozentpunkten der letzten Turnierauftritte mit Wertungen jenseits der 74 Prozent.

„Er ist doch noch auf diesem Niveau recht unerfahren, wir kennen uns noch nicht so lange, trotzdem waren die letzten Ergebnisse im Vorfeld stabil und er hat gezeigt, dass er ein Top-top-Pferd ist. Heute hat leider die Feinabstimmung nicht gepasst. Schade, dass ich diesmal für unser Team nicht abliefern konnte. Dafür bin ich sehr stolz, was die Jungs hier gezeigt haben. Florian und Christian ganz optimal, Stefan mit vielen Höhepunkten, ohne die teuren Fehler wäre er sogar bei 72 oder 73 Prozent gelandet“, analysierte die 36-jährige Oberösterreicherin ihren dritten WM-Auftritt.

WM-Teamwertung
Grand Prix de Dressage
1. Dänemark 235,451 Prozentpunkte
2. Großbritannien 234,223
3. Deutschland 230,791
9. Österreich 212,344 Prozent
Stefan Lehfellner (ÖO), Roberto Carlos MT, 69,069 Prozent
Christian Schumach (K), Donna Karacho, 69,829 Prozent
Florian Bacher (ST), Fidertraum OLD, 73,447 Prozent
Victoria Max-Theurer (ÖO), Birkhof’s Topas FBW, 68,680 Prozent
Ergebnis im Detail HIER

Zeitplan der WM Dressur
Mo, 8. August, 13:30 Uhr, Grand Prix Special, 20 Uhr Medaillenzeremonie
Mi, 10. August, 20 Uhr, Grand Prix Kür, 23 Uhr Medaillenzeremonie

Wettkampfmodus Dressur
Bei der WM wird drei Mal um Medaillen geritten. Neben der Teamwertung stehen zwei Einzel-Entscheidungen auf dem Programm. Jeweils drei oder vier Paare einer Nation bilden ein Team, wobei nur die drei besten Ergebnisse gezählt werden. Die Teamprüfung, der Grand Prix, entscheidet aber nicht nur über die Mannschaftsmedaillen, sondern auch über den Einzug in den Grand Prix Special, in dem die besten 30 um die Einzel-Medaillen reiten. Zum Abschluss geht es für die 15 Besten in der Grand Prix Kür noch einmal um Gold, Silber und Bronze.