EEF-Generalversammlung erstmals in Wien abgehalten

28.10.2021 - Am 26. und 27. Oktober traf sich der Europäische Pferdesportverband EEF in Wien zu seiner Generalversammlung in Hybrid-Form. Von den 38 Mitgliedern waren 28 anwesend, 7 nahmen online teil. Es wurden ein neuer erster Vizepräsident und ein neues Vorstandsmitglied gewählt. Außerdem ging es um Organisationsentwicklung und einen strategischen Ausblick bis ins Jahr 2026.


Die Generalversammlung des EEF wurde am Mittwoch, 27. Oktober, im Wiener Hotel Savoyen abgehalten. Der Österreichische Pferdesportverband trat erstmals als Gastgeber für diese europäische Veranstaltung auf. „Wir sind sehr stolz darauf, dass sich die Vertreterinnen und Vertreter des Europäischen Pferdesportverbandes und auch des Weltverbandes FEI bei uns in Wien sehr wohl gefühlt haben. Unser Ziel war es, mit einem professionellen Umfeld eine gute Arbeitsatmosphäre zu schaffen“, sagt OEPS-Präsidentin Elisabeth Max-Theurer.

In ihrer Begrüßungs-Ansprache bei einem Galadinner am Dienstagabend im Hotel Schloss Wilhelminenberg betonte Gastgeberin Max-Theurer das Thema "Welfare of Horses" und die vernünftige Weiterentwicklung der Sparte Dressur. Sowohl FEI-Präsident Ingmar de Vos als auch EEF-Präsident Theo Ploegmakers betonten, dass man sich in Zukunft verstärkt auch dieser wichtigen Themen annehmen werde.

Sportentwicklungsmanger ab 2022

Gearbeitet wurde jedenfalls eingehend, besonders als es um die Finanzberichte ging. Dabei entstand eine rege Diskussion um den Umstand, dass einerseits die Sponsoren-Beiträge im Drei-Jahres-Budget schrittweise sinken, während andererseits die Mitgliedsbeiträge steigen würden. Der EEF-Präsident betonte, dass eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge nur konsequent sei, um den Erwartungen der Mitgliedsverbände gerecht zu werden, sich mehr und mehr zu einem Gremium zu entwickeln, das aktiv Sportprodukte verwaltet und die Entwicklung sowie die Lobbyarbeit innerhalb der EU und der FEI verbessert. Was die Sponsorengelder anbelangt, so sei der Rückgang einfach darauf zurückzuführen, dass die Verlängerung der Vereinbarung mit dem derzeitigen Partner verhandelt wurde. Mit der Einstellung eines Sportentwicklungsmanagers ab 2022 wird die EEF einen weiteren Schritt nach vorne setzen können. Möglich gemacht hat dies das FEI Solidarity Programme.

EEF-Strategieplan 2022 bis 2026

Nach den formalen Tagesordnungspunkten war die Präsentation des EEF-Strategieplans 2022 bis 2026 durch Vorstandsmitglied Sönke Lauterbach ein Höhepunkt für die diesjährige Generalversammlung.

Der Strategieplan, der das Ergebnis der Arbeitsgruppe "Strategische Planung" unter dem Vorsitz von Lauterbach ist, umreißt die wichtigsten Prioritäten, die darin bestehen, den europäischen Pferdesport zu entwickeln und dessen Ziele zu verwirklich. Zunächst wurde noch einmal unterstrichen, dass das Wohlergehen der Pferde bei allen Aktionen des EEF an erster Stelle stehen muss. Nach harscher Kritik an fragwürdigen Szenen und Bildern bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio waren sich die Mitglieder einig, dass das Tierwohl mehr denn je das Schlüsselelement zur Sicherung eines nachhaltigen Pferdesports ist.

Das zweite Element, das eine lebhafte Debatte auslöste, war zweifellos das Bestreben des EEF, in enger Zusammenarbeit mit der FEI einen Plan für die endgültige Verwaltung der europäischen und regionalen Meisterschaften und Serien auszuarbeiten. Es wurde weiter ausgeführt, dass es kein Selbstzweck sei, das Management der FEI zu übernehmen, sondern durch eine genaue Beobachtung der jeweiligen Bedürfnisse und Entwicklungen innerhalb Europas einen Mehrwert für die europäischen Akteure zu schaffen.

Rückblick auf EEF Longines Series 2021

George Dimaras, Vorstandsmitglied und Vorsitzender der EEF-Arbeitsgruppe Springen, präsentierte den Rückblick auf die Longines EEF Series 2021. Er betonte, dass die Serie nicht nur ein Turnier wie jedes andere sei, sondern ein entscheidender Teil der Entwicklungsinstrumente des EEF, die darauf abzielen, die gesamte europäische Pferdesportgemeinschaft mit all ihren Interessengruppen einzubinden. Der Bericht zeigte, dass die Serie dank der grundlegenden Rolle der Organisatoren, die die Turniere unter den widrigen Bedingungen der Covid-Pandemie durchführten, erfolgreich war. 42 nationale Verbände waren eingeladen worden (einschließlich FEI-Wildcards), von denen 28 tatsächlich an der Serie teilnahmen. Dimaras erläuterte die geplanten Regeländerungen und das Layout der Planung 2022.

Wahl 1. Vizepräsident und Vorstandsmitglied

Zur Wahl des 1. Vizepräsidenten traten EEF-Vorstandsmitglied George Dimaras, Griechenland, und Peter Bollen vom belgischen Verband an, nachdem sich die Kandidaten Sönke Lauterbach, Deutschland, und Simone Perillo, Italien, zuvor zurückgezogen hatten. Gemäß den Statuten wurde der 1. Vizepräsident George Dimaras mit einem erforderlichen 2/3-Votum (mindestens 24 Stimmen) mit 30 von 36 möglichen Stimmen gewählt. Dimaras, griechischer Rechtsanwalt, ist seit 2012 Mitglied des EEF-Vorstands und leitet seit 2018 die EEF-Arbeitsgruppe Springen. Als er seine Motivation für die Kandidatur darlegte, drückte er seine Zuversicht aus, "alle NFs in der EEF, große und kleine, zusammenzubringen und sie in einer integrativen und für beide Seiten vorteilhaften Weise für die NFs, ihre Reiter und die Interessengruppen zu vertreten".

Mit der Wahl von George Dimaras zum 1. Vizepräsidenten wurde eine Stelle im Vorstand frei. Nach einer kurzen Vorstellung der einzelnen Kandidaten, Cayetano Martínez de Irujo (ESP), Simone Perillo (ITA), Tore Sannum (NOR) und Peter Bollen (BEL), wurde Simone Perillo im dritten Wahlgang mit 19 Stimmen (19 waren für die Mehrheit erforderlich) zum neuen EEF-Vorstandsmitglied gewählt.

Perillos Motivation ist es, "dank seiner sportlichen und beruflichen Erfahrung einen positiven Beitrag zur Entwicklung der Europäischen Reiterlichen Vereinigung zu leisten. Insbesondere durch den Erfolg der ersten Ausgabe der Longines EEF Series" und darüber hinaus durch die Fähigkeit, hochrangige Kompromisspositionen zu erreichen und weitere Energie zur Unterstützung aller EEF-Mitglieder aufzubringen, um das Gemeinschaftsgefühl und den Einfluss der europäischen Reitsportgemeinschaft weltweit zu stärken".

Diese ehrgeizigen Ziele spiegeln die Mission des EEF wider und stimmen mit den abschließenden Bemerkungen des Präsidenten über die strategischen Ziele überein, die Europäische Reitergemeinschaft dazu zu bringen, wann immer möglich mit "einer Stimme" zu sprechen, wenn sie mit den anderen Mitgliedern konfrontiert wird.

Der neue EEF-Vorstand von links nach rechts: Quentin Simonet (FRA), Nayla Stössel (SUI), Simone Perillo (ITA), Ulf Helgstrand (DEN), Theo Ploegmakers (NED), George Dimaras (GRE), Eleonora Ottaviani (Vertreterin der Athleten), Sönke Lauterbach (GER), Generalsekretärin Carina Mayer

Bild (c) Leo Hagen

Die wichtigsten Ergebnisse der Generalversammlung 2021 auf einen Blick

- Wahl des 1. Vizepräsidenten: George Dimaras (GRE), der dem EEF-Vorstand seit 2012 angehört, wurde zum 1. Vizepräsidenten gewählt.

- Neues Vorstandsmitglied: Der freigewordene Posten wurde nach einem Wahlverfahren von drei Runden mit Simone Perillo (ITA) besetzt.

- Vorstellung des Strategieplans: Soenke Lauterbach (GER), Vorstandsmitglied und Vorsitzender der Arbeitsgruppe "Strategische Planung", stellte den Strategieplan 2022-2026 vor. Dieser sieht das Wohlergehen der Pferde an erster Stelle. Eine entsprechender Maßnahmen-Katalog zur nachhaltigen Führung, Entwicklung und Förderung des europäischen Pferdesports wurde festgelegt.

- Vorstellung der Longines EEF-Serie: George Dimaras (GRE) betonte das Verständnis der EEF Series als "Entwicklungsinstrument", das alle Interessengruppen der europäischen Pferdesportgemeinschaft anspricht und aufstrebende Teams in diesem wichtigen Wettbewerbsformat fördert. Außerdem wurde der aktuelle Plan für die Saison 2022 vorgestellt.

- Ehrenmitgliedschaft für Andrew Finding und Armagan Özgörkey: Die beiden langjährigen Vorstandsmitglieder wurden mit einer Auszeichnung geehrt und in Anerkennung ihrer Verdienste zu Ehrenmitgliedern ernannt.

http://www.euroequestrian.eu/