70 Jahre und kein bisschen Derby-müde

02.06.2025 - Was für ein Auftritt! Beim traditionsreichen Hamburger Spring-Derby sorgte ein Mann für ganz besondere Gänsehautmomente: Jörg Domaingo – 70 Jahre alt, aber im Sattel fitter und fokussierter denn je. Gemeinsam mit seiner Stute Lady d'Elle KES zeigte der Routinier am Finalsonntag, dass Erfahrung auch auf einem der schwierigsten Parcours der Welt unschlagbare Trümpfe sein kann.

Schon in der zweiten Derby-Qualifikation hatte das rot-weiß-rote Duo aufhorchen lassen. Und auch im Hauptbewerb am Sonntag ließen sich die beiden von den berüchtigten Klippen des Kurses nicht schrecken. Derby-Wall, Pulvermanns Grab, die Irischen Wälle – Hindernisse, die so manchem die Nerven raubten, meisterte Domaingo mit bewundernswerter Ruhe und Präzision. Zwar fiel am Ende viermal die Stange, doch wer das Derby kennt, weiß: Hier zählt mehr als nur das Ergebnis auf dem Papier. Hier geht’s um Herz, Stil und Mut – und all das zeigte Domaingo in Hülle und Fülle.

Platz 17 von ursprünglich 30 Starter:innen – für viele mag das unspektakulär klingen, doch wer in Hamburg den Zielbogen unter tosendem Applaus von über 25.000 Zuschauer:innen durchreitet, der hat längst gewonnen. Eine Leistung, die Respekt verdient – und die eindrucksvoll beweist: Derbys wie dieses sind nicht nur etwas für Jungspunde.

Den Sieg holte sich am Ende Deutschlands Derby-Spezialist André Thieme im Sattel von Paule S. Gemeinsam mit dem Spanier Esteban Benitez Valle und C the Star blieb er im Normalumlauf ohne Fehler – eine echte Seltenheit auf diesem Kurs. Im Stechen dann das Drama: Valle verpasste eine Wendemarke, war raus. Thieme ritt souverän ins Ziel – und holte sich verdient den prestigeträchtigen Titel.

Alle Start- und Ergebnislisten gibt es HIER!


Schlagwörter dieser Seite