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140.000 Pferde in Gefahr

18.09.2017 - Der Beruf Hufschmied ist nach einer Gesetzesänderung wieder ein freies Gewerbe ohne Qualifikationsnachweis. Ab sofort kann JEDER ein Pferde beschlagen. Damit stehen Gesundheit und Wohlergehen von 140.000 Pferden in Österreich auf dem Spiel! Bitte unterstützen Sie unsere Online-Petition gegen diesen Unsinn!


Der Beruf „Huf- und Klauenbeschlag“, im Volksmund Hufschmied genannt, ist nach einer Gesetzesänderung wieder ein freies Gewerbe ohne Qualifikationsnachweis. Ab sofort kann JEDER ein Pferde beschlagen, ohne das je gelernt zu haben. Damit stehen Gesundheit und Wohlergehen von 140.000 Pferden in Österreich auf dem Spiel! Bitte unterstützen Sie unsere Online-Petition gegen diesen Unsinn!

 

Mit gutem Grund hat sich die Ausbildung zum Hufschmied in Zusammenarbeit aller Pferde- und Metallbearbeitungsexperten und Institutionen in den letzten Jahren etabliert. Bei diesem Gewerbe geht es nicht um Reglementierungswut, sondern um Qualitätssicherung und den verantwortungsvollen Umgang mit Mensch und Tier.

Das Kippen des bereits ausverhandelten Gesetzes bedeutet, dass jeder der einen Hammer schwingen kann, ab sofort Pferde beschlagen darf. Das ist für jeden, der auch nur eine Ahnung von der Komplexität des Hufbeschlags hat, der weiß, wie wesentlich Hufschutz und Hufgesundheit für Leistungsfähigkeit, Gesundheit, ja das Leben der Pferde sind, eine Horrorvorstellung.
 

Medizinisches Kunsthandwerk Hufbeschlag
Der Hufschmied bearbeitet ein glühendes Stück Metall so, dass es den Pferdehuf perfekt in seiner Funktion unterstützt und schützt. Handelt es sich um einen kranken Huf, ist noch mehr Expertenwissen gefragt. Wie entferne bzw. bearbeite ich kranke Hufabschnitte, wie passe ich den Stahl an die dadurch geänderten biomechanischen Bedingungen an? Dann ist es medizinisches Kunsthandwerk, wodurch der Patient Pferd wieder ins Leben zurückfinden, oder sein Comeback im Sport geben kann. Die Befestigung der Hufeisen erfolgt durch Hufnägel, welche in geringstem Abstand zu durchblutetem Gewebe und Knochen durch das Hufhorn geschlagen werden. All das soll in Zukunft keine Ausbildung mehr benötigen? Es ist unverantwortlich und tierschutzrelevant, Menschen ohne fundierte Ausbildung eine solch wertvolle und wichtige Arbeit machen zu lassen!
 

Umfassende Kenntnisse der Anatomie, des natürlichen Bewegungsablaufes, der Hufbelastungen und Erkrankungen sind die Grundvoraussetzungen, um den Anforderungen des Hufschmied-Berufs gerecht werden zu können. Dafür ist eine fundierte mehrjährige Ausbildung in Theorie und Praxis nötig, die laufend modernisiert und an die Forschungsergebnisse angepasst werden muss.
 

Unabhängig von der Nutzung des Pferdes können falsch korrigierte Hufe orthopädische Probleme verschlimmern oder verursachen. Durch kompetente Korrektur hingegen können Lahmheit oder Gangveränderungen verbessert oder geheilt werden.
 

Nicht nur wir sind davon überzeugt, dass eine fundierte Ausbildung in Kombination mit einer geregelten Abschlussprüfung unerlässlich für die Sicherstellung der (Huf-)Gesundheit bei Pferden ist. Deshalb zitieren wir an dieser Stelle noch einige Expertinnen und Experten in Sachen Pferd, Huf und Metallbearbeitung. --> -->--> Unterstützen Sie bitte wie diese unsere Online-Petition zu Schutz von Mensch und Pferd!
 

„Niemand, der mit Pferden zu tun hat, der weiß, wie essenziell fachlich kompetente Hufpflege und korrekter Hufschutz für Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Leben eines Pferdes sind, kann diese Entscheidung nachvollziehen, geschweige denn gutheißen.“ Eva Morawetz, Chefredakteurin Pferderevue
 

„Das ist ethisch nicht vertretbar. Gerade die Arbeit am lebenden Tier erfordert höchste Kompetenz. Die beginnt bei veterinärmedizinischen Aspekten und geht über metalltechnischen Fertigkeiten bis hin zur Fähigkeit, mit den Tieren umzugehen. Viele beneiden uns um den hohen Standard in der Kunst des Hufbeschlags, kommen oft von weither wegen der guten Hufschmiede nach Österreich. Dieses hohe Niveau und damit ein hoher Mehrwert für Österreich wurde nun mit einem Federstrich zunichtegemacht." Hufschmiedemeister Josef Frech, Sprecher der Österreichischen Hufschmiede

 

 „Die Freigabe des Gewerbes halte ich für katastrophal - für unsere Pferde, aber auch für die Pferdebesitzer und Pferdesportler. Es geht hier um Lebewesen, die unsere Partner sind und denen wir die beste Behandlung und qualifizierten Hufbeschlag schulden.“ Elisabeth Max-Theurer, Olympiasiegerin Dressur, Präsidentin des Pferdesportverbandes

 

„Berufe, bei denen Leib und Leben, Vermögen oder Umwelt in Gefahr geraten können, sollten einer gesetzlichen Befähigung bedürfen, auch die Veterinärmediziner forderten vorab eine stärkere Qualitätskontrolle. Mit dieser Begründung ist die jetzige Entscheidung doch der völlig falsche Lösungsansatz! Werden Expertenmeinungen ignoriert? Pferde sind Lebewesen - wenn sie falsch beschlagen werden, müssen sie im schlimmsten Fall eingeschläfert werden. Ich kann meine Fassungslosigkeit kaum verbergen.“ Harald Schinnerl, Bundes- und NÖ-Landesinnungsmeister Metalltechnik

 

„Die Österreichische Tierärztekammer hält fest, dass die Vermeidung von Schmerzen im Umgang mit Tieren oberste Priorität haben muss. Für eine fachgerechte Huf- und Klauenbearbeitung ist ein umfangreiches Wissen aus den Bereichen Anatomie und Physiologie unbedingt notwendig. In der orthopädischen Behandlung von Pferden ist der Hufschmied für den behandelnden Tierarzt ein wichtiger Partner, ohne den/die in vielen Fällen keine erfolgreiche Therapie mit dem Ziel der Schmerzlinderung und Lahmheitsfreiheit erreicht werden kann!“ Offizielle Stellungnahme der Tierärztekammer

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