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Küren jenseits der 80 Prozent in Achleiten

04.07.2020 - „Das war Dressursport in Vollendung!“ – Gastgeberin Elisabeth Max-Theurer war mit Tag 2 ihres CDI4*-Turniers in Achleiten mehr als zufrieden.


Vor allem die Kür-Darbietungen zauberten der Olympiasiegerin von 1980 ein begeistertes Lächeln ins Gesicht: Isabell Werth (GER) mit Emilio und Victoria Max-Theurer mit Rockabilly kamen jeweils auf mehr als 80 Prozent. Die sechsfache Olympiasiegerin aus Deutschland holte sich mit 86,2 Prozent den Sieg, Österreichs Rekord-Staatsmeisterin landete mit 81,225 Prozent auf Platz zwei.

„Ich hatte am Anfang in der Schritt-Tour und Galopp-Tour leichte Nervosität, da war ich kurz hinter der Musik. Das hat sich dann gefangen, war aber nicht optimal. Vielleicht habe ich ihn draußen etwas zu viel gepusht. Insgesamt bin ich sehr zufrieden“, resümierte Isabell Werth, die Emilio kurz vor dem Einritt ins Viereck mit einem deutlichen „Geht’s noch?!“ zur Räson gerufen hatte.

„Er war kurz vor dem Start etwas zu heiß, dann musste ich mit ihm Rücksprache halten und ihn beruhigen. Das ist aber nichts Außergewöhnliches – er hat ja dann gezeigt, dass er es kann. Ein bisschen Luft nach oben ist noch. Das ist Jammern auf hohem Niveau, aber man sucht immer nach diesen paar Prozent. Anders geht es nicht, Stillstand bedeutet Rückschritt.“

„Rocky mag es rockig“
Das gilt auch für Victoria Max-Theurer. „Rocky mag es scheinbar rockig“, lachte die Lokalmatadorin nach ihrer unglaublichen Kür mit Rockabilly zu den Klängen der Rockband Status Quo, die von den Richtern mit 81,225 Prozent bewertet worden war. „Man bekommt nicht alle Tage über 80 Prozent. Vor allem war diese Kür eine Premiere für Rocky und mich. Wir haben zwar einzelne Linien geübt, hatten aber keine Gelegenheit, die Kür zu proben, weil wir uns in der Vorbereitung voll auf den Grand Prix konzentriert haben. Unser letztes Turnier war der Weltcup in Salzburg im Dezember, und das ist schon sieben Monate her.“

Die 34-jährige Oberösterreicherin war voll des Lobes für ihren 10-jährigen Westfalen-Hengst mit dem sie am Freitag im Grand Prix mit 73,565 Prozent Platz 2 hinter Isabell Werth und Emilio belegt hatte: „Der Auftritt heute war noch souveräner als der gestern im Grand Prix. Es macht ihm großen Spaß zur Musik zu gehen, er war im Viereck sehr dynamisch und hoch konzentriert. Rocky hat große Qualität, ich glaube an dieses Pferd!“

Qualität, die auch Max-Theurers Mentorin Isabell Werth zweifellos hat: „Ich bin dankbar für Isabells Unterstützung. Als Coach ist sie so auf den Punkt, es ist wirklich eine große Freude, dass sie sich Zeit nimmt.“ Das deutsche Aushängeschild gab das Lob postwendend zurück: „Sie hat das sehr gut gemacht, da war ich sehr zufrieden. Beim ersten Mal gleich so eine Kür – toll! Auf Anhieb über 80 Prozent zu kommen ist schon sehr stark.“

Starke Österreicherinnen
Auf Platz drei landete mit Timna Zach eine weitere Österreicherin. Mit Chico gelangen ihr 72,125 Prozent: „Der dritte Platz und über 72 Prozent sind großartig, ich freue mich sehr. Leider habe ich zu viele Fehler gemacht, die Einser habe ich verhaut und die Piaffe hat auch nicht ganz gepasst. Das waren aber meine Fehler, ich war ein bisschen zu verkrampft und wollte zu viel.“

Zach ist in Achleiten erstmals ohne ihren Trainer-Vater unterwegs, der zu Hause blieb. Freund Oliver Valenta sprang als Coach ein. „Oliver hat das sehr gut gemacht“, lachte Zach. „Er ist streng, aber ich brauche das.“

Amanda Hartung mit Dresscode Black (69,575 Prozent) und Katharina Haas mit Saint Tropez (68,5) landeten auf den Plätzen vier und sechs. Hartung: „Mein Pirat ist nach der Kolik-OP vom letzten Jahr konditionell noch nicht ganz auf der Höhe. Aber das war nach dem sehr guten Grand Prix eine brave Kür.“

Samstag, 4. Juli
N°03 FEI Grand Prix Kür (CDI4*)
1. EMILIO - ISABELL WERTH (GER) 86,200 PROZENT
2. ROCKABILLY - VICTORIA MAX-THEURER (AUT) 81,225
3. CHICO - TIMNA ZACH (AUT) 72,125
4. DRESSCODE BLACK - AMANDA HARTUNG (AUT) 69,575
6. SAINT TROPEZ - KATHARINA HAAS (AUT) 68,5
Ergebnisse im Detail hier

Sonntag, 5. Juli
N°06 Intermediaire I (CDI4*), 9 Uhr
N°04 FEI Grand Prix Special (CDI4*), 9.45 Uhr

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Bilder (c) Achleiten